Die Costa Calma ist ein Küstenstreifen im Südosten von Fuerteventura. Die Bezeichnung ‚Ort‘ finde ich in diesem Fall unzutreffend, denn im Grunde handelt es sich nur um eine Ansiedlung von Hotels und Apartmentanlagen, die mit den Jahren immer grösser geworden ist.
Angefangen hat dort alles vor ca. 40 Jahren mit der Bebauung einer grösseren Sandbucht, die an beiden Seiten von Felsen begrenzt wird. Über die felsigen Abschnitte kann man ganz gut rüberkraxeln, wenn man seinen Spaziergang weiter ausdehnen möchte, man braucht allerdings zumindest Badeschuhe. Beschränkt man sich auf den Abschnitt zwischen den Felsen, kommt man in gemütlichem Tempo in etwa 15 Minuten von einem Ende zum anderen.
Diese Sandbucht ist quasi der ‚Hauptstrand‘ von Costa Calma, und mittlerweile komplett bebaut. Dementsprechend sind immer sehr viele Menschen auf dem Strand unterwegs, allerdings habe ich das erstaunlicherweise nie als sonderlich nervig empfunden – es ist zwar voll, aber eben trotzdem nicht überfüllt.
Als dieser Strandabschnitt keine weiteren Kapazitäten mehr hatte, ist man dazu übergegangen, die Bebauung zu beiden Seiten, und auch nach landeinwärts weiter auszudehnen.
Zur Zeit (März 2017) gibt es in Costa Calma nur noch eine kleine Mini-Baustelle, und es sieht so aus, als sei die Bebauung abgeschlossen. Hunderprozentig sicher bin ich mir da allerdings nicht, da es manchmal mittendrin, also in zweiter und dritter Reihe, noch einige unbebaute Grundstücke gibt, und man ja nie wissen kann, ob das tatsächlich so bleibt.
Der ganze Ort wirkt gerade wegen dieser Brachen irgendwie unfertig. Es gibt keinen Ortskern und keine Strassen zum Bummeln, sondern im Grunde nur eine grosse Durchgangsstrasse, die nach Jandia führt, und einige kleine Seitenstrassen, durch die man zu den Hotels und Apartmentanlagen gelangt.
In gewissen Abständen finden sich immer kleine, mehr oder weniger attraktive ‚Shopping-Center‘ mit Supermärkten und darüber hinaus einem Angebot, was vorwiegend auf deutsche Touristen zugeschnitten ist. Sprich: es gibt Kneipen, in denen man Bundesliga gucken kann, eine Spezialfussballkneipe für Dortmund-Fans, eine andere für Bayern-Fans, ansonsten diverse deutsche Bäckereien, Zeitungsläden etc.
Die Deutschen sind an der Costa Calma zahlenmässig definitiv die grösste Urlaubergruppe, an zweiter Stelle liegen meiner Meinung nach die Italiener. Alle anderen Nationalitäten habe ich da immer nur vereinzelt angetroffen.
Das ‚Wahrzeichen‘ von Costa Calma ist ein sehr langgezogener Palmenhain, der sich über mehrere Kilometer parallel zur Durchgangsstrasse erstreckt. Je nach Abschnitt, sehen die Palmen mal mehr und mal weniger attraktiv aus, und insgesamt finde ich die Atmosphäre da drin auch irgendwie ein bisschen gruselig. Man sieht auch des öfteren die Polizei da durchfahren, und ich vermute mal, dass die schon ihre Gründe dafür haben werden.
Ich habe schon häufig von Leuten gehört, die Costa Calma sei ‚irgendwie komisch‘ und nicht wirklich schön. Ich finde das auch, allerdings nur wegen der etwas planlos wirkenden Bebauung, nicht aber wegen der Landschaft. Trotz aller Kritikpunkte hat dieser Teil von Fuerteventura sehr viele Stammgäste, und auch ich fahre da immer wieder gerne hin. Insgesamt gefällt es mir besser als Jandia, weil es an der Costa Calma doch irgendwie ruhiger zugeht. Und es gibt dort diverse sehr unterschiedliche Strände, die ich alle sehr attraktiv finde.
Am südlichen Ortsrand von Costa Calma, hinter dem Hotel ‚Playa Esmeralda‚ beginnt die Wüste. Über eine staubige Strasse kommt man in 20 Minuten zu Fuss zur Playa de Sotavento.
Der Strand hat eine Lagune, ist riesig gross, und trotz des dort ansässigen Surfcenters immer leer. Für mich ist dieser Strand der schönste auf Fuerteventura und schon alleine deshalb wohne ich gerne in Costa Calma – ich will diesen Traumstrand einfach in meiner Nähe haben.
Dieser Artikel nimmt teil an der Blog-Parade mit dem tollen Thema ‚Trauminseln und Inselträume‘ von unterwegsmitkind.com