Die aussergewöhnlichste Reise meines Lebens: In 28 Tagen um die Welt mit 12 Stopps

Die Idee, mal eine Weltreise zu machen, übt ja auf sehr viele Menschen eine ungeheure Faszination aus. Mir ging es da nicht anders – die ganze Welt zu bereisen, davon habe ich schon als Kind geträumt. Allerdings konnte ich mir nie vorstellen, einen sehr langen Zeitraum am Stück unterwegs zu sein. Zwar bewundere ich die Leute, die viele Monate oder gar Jahre non-stop auf Reisen sind, und lese sehr gerne ihre Blogs, Berichte und Bücher, aber mir war immer schon klar, dass diese Art von Weltreise für mich nicht das Richtige ist.

Ich bin zwar sehr gerne unterwegs, ermüde aber auch relativ schnell, und habe dann den Drang wieder nach Hause zu fahren, und das Erlebte erstmal sacken zu lassen, und die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Und das kann ich eben nur zu Hause in meiner alltäglichen Umgebung. So manch einer kann das nicht verstehen, und ich habe deshalb schon oft den Vorschlag gehört, man könne auf einer selbstorganisierten Weltreise doch auch längere Pausen an irgendwelchen exotischen Traumstränden einlegen. Das ist natürlich richtig, funktioniert bei mir aber trotzdem nicht. Ist halt so.

Und trotzdem: eine Weltreise wollte ich unbedingt mal machen. Und schon vor vielen Jahrzehnten bin ich auf eine Art des Weltreisens gestossen, die mich auf Anhieb fasziniert hat: eine organisierte Weltumrundung in relativ kurzer Zeit, mit einer gewissen Anzahl von Stopps.

 

Organisierte Weltreise – Anbieter und Preise

 

Es gibt verschiedene Reiseveranstalter, die sowas anbieten. Der bekannteste ist Gastager Reisen aus München. Der Gründer des Unternehmens, Fritz Gastager, ist schon im Jahre 1954 mit erstaunlichen 70 Teilnehmern zu seiner ersten Weltumrundung gestartet. Das Unternehmen gibt es auch heute noch, und auch die ‚Klassik-Tour‘ von damals ist immernoch im Programm, allerdings sind heute noch viele andere Touren dazugekommen. Es gibt Weltumrundungen auf der Nordroute, auf der Südroute und darüber hinaus noch jede Menge Reisen, bei denen man zwar nicht die Welt umrundet, aber in kürzester Zeit möglichst weit rumkommt.

Der Gastager-Katalog war der erste mit einem solchen Angebot, der mir vor ungefähr 30 Jahren in die Hände gefallen ist. Der Haken: die Reisen sind ziemlich teuer, und so eine Reise zu machen war damals für mich absolut unerschwinglich.

Gastager-Reisen sind mir auch heute noch zu teuer. Es gibt aber zum Glück auch Anbieter, bei denen so eine Reise etwas günstiger zu haben ist. Ich habe ein bisschen rumrecherchiert und eine ganze Reihe von Veranstaltern gefunden, die Weltreisen als Pauschalreisen durchführen , z.B. Karawane.de, Berge & Meer, Eberhardt Travel oder Insiderreisen.de.

Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab: vor allem natürlich Länge der Reise, Hotelstandard, was an zusätzlichen Leistungen wie z.B. Mahlzeiten, Besichtigungen und Eintrittsgeldern enthalten ist, und vor allem, ob ein Reiseleiter die Gruppe die ganze Zeit begleitet, oder ob man jeweils verschiedene Local Guides hat. Rein vom Preis her habe ich die günstigsten Angebote bei Insiderreisen.de gefunden, da gab es 21 Tage schon ab 4000 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Die Preise der meisten Reiseangebote befinden sich im niedrigen fünfstelligen Bereich, und wie so häufig im Leben ist die Preisskala nach oben hin völlig offen.

Und das ist auch noch wichtig: bei Reiseversicherungen für Reisen ab 10.000 verteuern sich die Versicherungspreise ganz ungemein, da ab da kein Pauschalpreis mehr angeboten wird, sondern je nach Anbieter ein bestimmter Prozentsatz vom Reisepreis als Versicherungssumme berechnet wird.

Einer weiterer sehr renommierter Anbieter ist der Studienreise-Veranstalter Studiosus, und mit dem habe ich die Reise dann auch gemacht. Im Studiosus-Programm gibt es allerdings nur die Weltumrundung auf der Südroute, aber das schien mir sowieso die interessanteste Strecke zu sein, deshalb ist es diese Reise dann auch geworden.

Aber machen wir uns nichts vor: auch wenn Studiosus billiger ist als Gastager, kostet so eine Reise pro Person im Doppelzimmer immernoch ca. 11.000 Euro. Das ist einerseits viel, aber andererseits, wenn man zusammenrechnet, was alles im Preis enthalten ist ( Flüge, Transfers, Reiseleitung, Übernachtungen, Mahlzeiten, Eintrittsgelder), ist die Sache ihr Geld durchaus wert. Klar ist aber auch: selbstorganisiert, mit Around the world-Ticket und Übernachtungen in Hostels etc. ist es definitiv erheblich billiger.

Die Weltumrundung auf der Südroute mit Studiosus dauert 28 Tage und hat 12 Stopps. An jedem Ort ist man ungefähr 2-3 Tage und hat die ganze Zeit ziemlich viel Besichtigungsprogramm. Erholsam ist die Sache also nicht, zumal man auch diverse Nachtflüge absolvieren muss, und dann direkt nach der Ankunft schon mit den Besichtigungen loslegt.

Ich gebe ehrlich zu, solche Reiseabläufe kann ich bei ’normaleren‘ organisierten Reisen überhaupt nicht leiden, und sowas wäre für mich eigentlich ein Grund, so eine Reise nicht zu buchen, aber in dem Fall habe ich mich dafür entschieden, das einfach mal auf mich zu nehmen.

 

Weltreise auf der Südroute mit 12 Stopps

 

Wahrscheinlich fragst du dich schon die ganze Zeit, was denn nun die 12 Stopps eigentlich waren. Also: los ging die Reise in Frankfurt, und dann kamen: Dubai – Bangkok – Sydney – Auckland – Tahiti – Osterinsel – Santiago de Chile – Buenos Aires – Iguassu Wasserfälle (sowohl die argentische, als auch die brasilianische Seite) – Lima – Machu Picchu bzw. Urubamba-Tal – Cuzco. Und dann wieder zurück nach Frankfurt.

Sydney war der einzige Ort auf der Route, an dem ich vorher schon mal war, allerdings ist das auch schon 20 Jahre her. Dafür gab es 2 Stopps, die mir besonders wichtig waren: Tahiti und die Osterinsel. Und diese beiden Orte waren das ultimative Argument FÜR diese Reise.

Ich habe immer gesagt, wenn ich noch eine einzige Fernreise machen kann, dann muss es definitiv die Osterinsel sein, denn diese beeindruckenden Moai-Statuen haben es mir unheimlich angetan, die wollte ich unbedingt mal an Ort und Stelle sehen. Aber: die Osterinsel ist wirklich unglaublich weit weg von Deutschland, und da kommt man nicht einfach mal so zufällig vorbei. Die Insel gehört zwar zu Chile, liegt aber noch einige tausend Kilometer vom chilenischen Festland entfernt. Die meistens Leute besuchen die Osterinsel im Anschluss an eine Chile-Rundreise, was für mich aber überhaupt nicht in Frage kam, da mich Chile eigentlich nie interessiert hat.

Das zweite wichtige Ziel war Tahiti. Wie für viele Menschen, ist die Südsee und Polynesien auch für mich ein absolutes Traumziel, aber auch das liegt einfach geographisch von uns aus betrachtet in sehr weiter Ferne. Dazu kam: da ich ein paar Jahre an der Westküste der USA verbracht habe, war ich sehr häufig auf Hawaii. Von dort aus ist es nicht weit, nur in etwa so wie von uns auf die Kanaren, deshalb ist Hawaii für die Amerikaner ein sehr beliebtes Ziel für Reisen im Winter. Von hier aus aber……puh. Weil ich da aber schon so oft war, habe ich mich gefragt, ob sich das wirklich lohnt, von Deutschland aus eigens dahinzufliegen. Ich hatte befürchtet, dass es da so ähnlich ist, wie auf Hawaii, und dass sich deshalb der ganze Aufwand nicht lohnt.

Auf der Weltreise konnte ich aber schon mal die zwei Destinationen mit einer Klappe schlagen. Und besonders schön: die Weltreise war billiger, als wenn ich eine Südseereise und eine Chile/Osterinselreise gemacht hätte…das hätte mit Studiosus ca. 6000 Euro mehr gekostet.

Aber das ist noch nicht alles. Es gibt Ziele auf der Welt, da würde ich gerne mal kurz gucken, aber würde auf gar keinen Fall eigens dort hinreisen. Eins dieser Ziele war beispielsweise Dubai. Ein anderes war Buenos Aires. Das konnte ich auf dieser Reise dann gleich mit erledigen.

Überhaupt, Südamerika. Da hat es mich nie hingezogen, und diese Reise hat einen recht grossen Südamerika-Teil. Das sprach für mich eher dagegen, und ich hatte sogar erwogen, beim Reiseveranstalter anzufragen, ob es auch ohne Südamerika geht, und ich vielleicht direkt nach der Osterinsel nach Hause fahren kann. Meine Gründe: ich hatte Befürchtungen wegen der Kriminalität, und obendrein sind die Iguassu-Wasserfälle Gelbfieber-Gebiet. Ich bin, was Krankheiten angeht, eher ängstlich, aber mir für 2 Tage Aufenthalt eine Gelbfieber-Impfung geben zu lassen fand ich auch nicht so toll.

Irgendwann habe ich mir dann aber gesagt, ganz oder gar nicht, ich mache alles. Und habe es auch nicht bereut, denn in Südamerika hat mich vieles sehr positiv überrascht.

Nun aber die grosse Frage: wie verpackt man so eine Reise in einen Blogartikel. Die Reise liegt nun schon ein Dreivierteljahr zurück und bis jetzt ist mir keine Antwort eingefallen. Wenn ich alles ausführlich schreibe, müsste ich ein ganzes Buch schreiben. Ich könnte nur über die Hotels schreiben, aber davon waren viele nicht bemerkenswert genug, um ihnen hier eigene Artikel zu widmen.

Aber heute hat mich dann ein befreundeter Blogger-Kollege auf die entscheidende Idee gebracht. Er hat einen Artikel geschrieben mit 12 Bildern, die als Reiseinspiration dienen. Von mir gibt’s dementsprechend jetzt zu jedem Stopp auch ein Bild und ein paar Sätze als Inspiration….oder zumindest sowas in der Richtung.  Das Gesamtergebnis ist dann so flüchtig, wie meine Reiseeindrücke. Vielleicht denkst du spätestens jetzt, dass sich so eine Reise nicht lohnt, wenn alles nur so flüchtig ist. Da muss ich allerdings widersprechen – die Reise hat sich für mich sehr gelohnt und hatte einen unerwarteten nachhaltigen Effekt, den ich dir aber erst zum Schluss verrate.

Fangen wir also an….nicht mit Dubai, sondern mit Frankfurt, denn da bin ich schon einen Tag vorher hingereist und habe am Flughafen zwischenübernachtet.

 

 

Frankfurt – eine Nacht im Airporthotel Hyatt Place

 

Ich hab gut geschlafen in diesem Business-Hotel. Was mich allerdings gestört hat: nennt sich Airporthotel, aber man muss erst mit dem Shuttle-Bus vom Flughafen dahin fahren. Der ist zwar kostenlos, aber eigentlich möchte ich, dass man vom Airport-Hotel zu Fuss zum Flughafen kommt. In Frankfurt ist das durchaus möglich, es gibt dort das Sheraton und das Hilton, die man direkt aus der Eingangshalle zu Fuss erreicht. In Zukunft würde ich immer eins dieser Hotels buchen, und nicht eins von den zahlreichen anderen, die alle nur mit Shuttle zu erreichen sind.

 

Dubai – Grössenwahn in der Wüste

 

Von Frankfurt ging es mit Emirates nach Dubai. Über Emirates hatte ich schon sehr viel Positives gehört, allerdings fand ich den Flug in der Economy-Klasse nicht sonderlich bemerkenswert, in der Business Class mag das anders sein. Was mir aber sehr gut gefällt sind die Stewardessen-Uniformen dieser Airline.

 

 

 

Flugdauer nach Dubai sind von Frankfurt ca. 6 Stunden, die Ankunft war mitten in der Nacht. Vorab habe ich mich verrückt gemacht, weil ich gelesen hatte, dass die Einfuhr von Medikamenten nach Dubai stark reguliert ist, und auch teilweise solche Präparate nicht eingeführt werden dürfen, die in anderen Ländern freiverkäuflich sind. Ich habe zwar nur Ibuprofen, Aspirin und sowas dabei, aber trotzdem war mir mulmig. Letztendlich hat aber keiner danach gefragt. Speziell wer verschreibungspflichtige Medikamente bei einer Reise nach Dubai dabei hat, sollte sich vorher genau erkundigen.

Mein Hotel hiess Park Regis, und das Zimmer war wohl das grösste Standard-Kategoriezimmer, was ich je hatte. Das Hotel war in Ordnung, trotzdem bin ich sicher, dass es erheblich bessere Hotels in Dubai gibt, deshalb von mir keine Empfehlung.

Vom Restaurant in der 19.Etage aus hat man allerdings einen tollen Blick auf die Stadt, wie ich am nächsten Morgen beim Frühstück feststellen konnte.

 

 

 

 

Und dann das Tagesprogramm: Bootsfahrt auf dem Creek, einen Blick von Aussen werfen auf das berühmte Hotel Burj al-Arab. Dann zum höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa. Um mit dem Aufzug nach oben auf die Aussichtsetage zu fahren, mussten wir trotz Termins weit über eine Stunde anstehen. Danach dann ein bisschen Rumgucken in der Mall of Dubai mit dem riesigen Aquarium, und Abendessen im Hotel. Und das war dann schon Dubai. Es war irgendwie genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte – eigentlich nur Größenwahn, Luxus und Konsumtempel. Ich fand es nicht besonders toll, bin aber froh, es gesehen zu haben.

 

Bangkoks goldene Tempel

 

 

Am nächsten Morgen Abflug nach Bangkok.  Von Dubai aus dauert der Flug ca. 6,5 Stunden und wir kommen abends an, als es schon dunkel ist. Im Gegensatz zu den angenehmen 22 Grad in Dubai sind es hier mindestens 30 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit. Abendessen gibt es sehr spät im Hotel. Das Hotel heisst Ramada Menam und ist gar nicht mal so schlecht. Es liegt direkt am Chao Phraya Fluss, was sich als sehr vorteilhaft erweist, da es in der Gegend nicht so wuselig zugeht wie im Rest von Bangkok, ausserdem ist die Luft besser und der Blick schön. Es gibt in Bangkok viele Hotels, die am Fluss liegen, und ich würde euch so eine Lage sehr empfehlen, falls ihr mal in Bangkok seid.

 

 

Am nächsten Tag das Bangkok-Programm: Tempel Wat Pho, Königspalast und Tempel der Morgenröte. Am Königspalast wird ein Teilnehmer gleich mal seinen Pass los, weil er vor den Palastmauern geraucht hat. Das gilt als Majestätsbeleidigung, und die wird in Thailand schwer bestraft. Er stand allerdings ausserhalb der Mauer ganz am Rande des Palastes, als ihn ein Polizist dabei erwischte, und hatte absolut nicht geahnt, dass er gerade eine Straftat begeht. Nach langen Verhandlungen zwischen Polizei und Reiseleiter und Zahlung von umgerechnet ca. 100 Euro hat er seinen Pass wiederbekommen. Ohne Geld wäre er wohl in den Knast gekommen. In Bangkok bzw. ganz Thailand heisst es also aufpassen bei allem, was irgendwie mit dem König zu tun hat, da kennen die kein Pardon.

 

 

Danach gab es noch eine Fahrt durch die Klongs, die Wasserstrassen, die Bangkok durchziehen. Das hat mir echt gut gefallen und so eine Klongfahrt solltet ihr unbedingt machen, wenn ihr in Bangkok seid.

Ansonsten fand ich die Stadt furchtbar anstrengend wegen des Klimas und ich bin dementsprechend früh ins Bett gegangen. Für die restliche Reisegruppe gab es noch eine Bootsfahrt zu einem Restaurant, und wer wollte, konnte im Anschluss noch über einen nahegelegenen Nachtmarkt bummeln.

Den nächsten Tag habe ich dann am schönen Hotelpool verbracht, und abends ging es wieder mit Emirates weiter nach Sydney – 9 Stunden, Nachtflug, Ankunft am frühen Morgen.

Übrigens: in Bangkok darfst du keine Getränke mit auf internationale Flüge nehmen, und zwar auch keine, die du NACH der Security IM Flughafen gekauft hast. Das habe ich noch nirgends auf der Welt erlebt, und habe ziemlich dumm geguckt, als vor dem Gate nochmal manuell alles Handgepäck durchsucht wurde, und ich die gerade gekauften Getränke direkt wieder abgeben durfte.

 

 

Willkommen in Australien – 3 Nächte in Sydney

 

 

Da wir früh am Morgen ankamen, konnten wir natürlich noch nicht unsere Hotelzimmer beziehen, woraufhin unser müder Reiseleiter unsere müde Truppe erstmal durch die Innenstadt von Sydney schleifte. Sydney ist wirklich eine sehr schöne Stadt, aber das hat keinem Spass gemacht, nach dem Nachtflug wollte eigentlich jeder nur so schnell wie möglich ins Bett. Das ging aber erst nach 14 Uhr. Unser Hotel hiess Amora Jamison und war eins der besten Hotels der Reise. Falls ihr ein Hotel in Sydney sucht, solltet ihr dieses Hotel unbedingt in Betracht ziehen. Das Amora Jamison ist ein luxuriöses Business Hotel, welches äusserst zentral gelegen ist. Man kann zu Fuss in maximal 10 Minuten Darling Harbour und das Opernhaus erreichen, Sydneys Hauptgeschäftstrasse liegt direkt um die Ecke. Obendrein gibt es nebenan einen U-Bahnhof, sowie einen Supermarkt mit riesigem Food Court. Das Hotel hat ein ziemlich gutes Frühstücksbuffet, und abends liegt ein Schokoladenkänguruh auf dem Nachttisch.

 

 

Am nächsten Tag nochmal Stadtbesichtigung und Besichtigung des Opernhauses von innen. Danach ging es nach Manly Beach, wo wir einen Rettungsschwimmer besucht haben, der uns zunächst von seiner Arbeit erzählt, und uns danach zum Barbecue in seiner Rettungsstation eingeladen hat. An dem Tag hatte ich Geburtstag, und dieses Barbecue war sicher eines der aussergewöhnlichsten Geburtstagsessen, die ich je in meinem Leben hatte.

Und noch ein Tag in Sydney: es gab es zuerst eine spektakuläre Hafenrundfahrt, und danach konnte man Shoppen gehen, was in dieser Stadt durchaus Spass macht.

 

 

Auf nach Neuseeland

 

Dann auf zur nächsten Station: mit Qantas nach Auckland, das dauert nur ca. 3 Stunden. Grosse Probleme allerdings am Flughafen: der Reiseveranstalter hatte es versäumt, einem Teil unserer Gruppe alle Flugtickets in ausgedruckter Form zu schicken, woraufhin Qantas diese Teilnehmer nicht mitnehmen wolllte. Nach zähen Verhandlungen ging es dann aber doch. Merke: beim Abflug nach Neuseeland muss man ein ausgedrucktes Rück- oder Weiterflugticket vorlegen, sonst wird man nicht mitgenommen. Mittlerweile hat Neuseeland die Einreisebedingungen nochmal verschärft und obendrein stellen die sich bei der Medikamentenmitnahme noch mehr an als in Dubai, also Obacht.

Und Auckland – ich fand die Stadt ausgesprochen langweilig. Es gab einen Hafenrundgang, eine Segeltour durch den Hafen und ein Abendessen im Drehrestaurant des Sky Tower.

 

 

 

Am nächsten Tag dann ein Besuch im War Memorial Museum, wo es einen Einblick in die Geschichte Neuseelands und die Maori-Kultur gibt, inklusive Tanzvorführung….und das war richtig klasse und ist definitiv mein Tipp für Auckland.

Unser Hotel hiess Stamford Plaza. Dieses zentral gelegene Hotel war das luxuriöseste Hotel der Reise, aber die Meinungen waren geteilt. Einige waren begeistert, andere nicht. Ich fand es ok, aber irgendwie seelenlos, deshalb keine Empfehlung von mir.

 

 

Über die Datumsgrenze nach Tahiti

 

 

Mit Air Tahiti Nui ging es am nächsten Nachmittag endlich nach Tahiti. Der Flug dauert 5 Stunden und ich erwische spontan beim Einchecken ein relativ preisgünstiges Upgrade in die Business Class für diese Teilstrecke meiner Weltumrundung. Ansonsten bin ich die ganze Zeit Economy geflogen, was teilweise schon echt hart war. Aber Business Class für die ganze Reise hätte 4800 Euro mehr gekostet…..naja, dann doch lieber Holzklasse, wenn auch wirklich zähneknirschend.

Ankunft ist spät am Abend, es sind wieder 30 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit, und schon im Flughafen wird jedem der in Polynesien obligatorischen Lei umgehängt, die Kette aus Blüten.

Dass das Hotel klasse ist, kann ich trotz Dunkelheit erkennen. Das Zimmer entpuppt sich als riesiges Apartment mit voll eingerichteter Küche. Die Zimmerkategorie nennt sich ‚Lagoon Room‘ und vom Balkon aus habe ich einen grandiosen Blick aufs Meer.

 

 

 

Tahiti hat übrigens keine nennenswerten Strände, deshalb ging es am nächsten Tag mit der Fähre von der Hauptstadt Papeete aus zum Baden auf die Nachbarinsel Moorea.

Aber auch dort ging es dann erst nochmal mit einem kleinen Boot weiter, welches zunächst im flachen Wasser ankerte, damit wir ins Meer springen konnten. Und da das absolute Highlight: die Gewässer dort sind voller riesiger Rochen, die von den Bootsführern mit Futter angelockt werden, und die sich dann streicheln lassen.

 

 

Dann weiter zu einer Strandinsel zum Picknick und zum Baden im sehr warmen, unglaublich blauen Wasser. Das war Südseefeeling pur.

Am nächsten Tag Freizeit auf Tahiti, die ich am Infinity Pool meines Hotels verbracht habe.

 

 

Mein Fazit zu Tahiti: Französisch-Polynesien hat für mich erheblich mehr Charme als das amerikanische Hawaii, schon alleine, weil dort französisch gesprochen wird, aber auch, weil die ganze Lebensart dort anders ist. Man sieht auf Tahiti sehr viele Frauen, die im Alltag ihre polynesischen Kleider und Blütenkränze tragen, das ist auf Hawaii nicht so. Die besseren Strände sind allerdings definitiv auf Hawaii. Und ja: ich will auf jeden Fall nochmal eine Südsee-Rundreise machen, Polynesien ist einfach ein Traum.

 

 

Die Geheimnisse der Osterinsel

 

Nachts um 2 Uhr geht unser Flug auf die Osterinsel, die eigentlich Rapa Nui heisst. Der Flughafen ist sehr sehenswert und die Einreiseformalitäten sind sehr umständlich und langwierig, was bedeutet, dass wir ewig in der Immigration-Schlange stehen und sehr viele Zettel ausfüllen müssen.

 

 

Ich bin äusserst gespannt auf die Moai, die mysteriösen Steinfiguren. Und die gibt es auf der Osterinsel an jeder Ecke. In jedem Hotel, in jedem Garten, an jeder Strassenecke, in jedem Shop gibt es Moai in allen Grössen und Variationen. Das ist schon sehr inflationär und führte dazu, dass ich mich an den Dingern eigentlich schon sattgesehen hatte, bevor ich endlich das erste Mal vor einem Original-Moai stand. Und von den Originalen haben wir in den nächsten Tagen auch noch jede Menge zu sehen bekommen.

 

 

Ausser den Moai gibt es auf der Osterinsel eigentlich nichts. Es gibt nur einen einzigen sehr überlaufenen Strand und ansonsten ist das Lebenstempo dort sehr geruhsam. Unser Hotel heisst Iorana und ist eine sehr hübsche Anlage mit sehr altmodisch eingerichteten Zimmern. WLAN gibt es nur in der Lobby und ich fühle mich, als hätte ich eine Zeitreise gemacht, und befände mich jetzt ungefähr im Jahr 1954. Die Hotels auf der Osterinsel sind alle so, es gibt nur ein einziges Luxushotel, was aber sehr schlechte Vibrations hat, da der Besitzer ein Nicht-Insulaner ist, der Ärger mit den Einheimischen hat, die das Land zurückfordern, auf dem das Hotel steht.

 

 

Viele Teilnehmer mochten unser Hotel Iorana nicht, von mir gibt es aber eine Empfehlung, weil ich dieses echte Retro-Flair sehr besonders fand, und auch der Meinung bin, dass eigentlich nur so ein Hotel so richtig gut zum Osterinsel-Feeling passt.

 

 

Weiter nach Südamerika

 

Von Rapa Nui aus ging es nach Santiago de Chile. In der Hauptstadt Chiles gab es einen Zwischenstopp, der nötig ist, weil man nicht viele Flugverbindungen von der Osterinsel aus hat. Eine Übernachtung und ein kurzer Stadtrundgang am nächsten Morgen. Ich fand die Stadt ungeheuer langweilig und uninteressant, Santiago war der nichtssagendste Stopp auf unserer Reise. Allerdings wurde eine Teilnehmerin beim Stadtspaziergang in der Gruppe gleich mal Opfer eines versuchten Raubes, bei  dem der Strassenräuber quasi aus dem Nichts auf sie zugerannt kam und versuchte, ihr von hinten die Halskette abzureissen. Hat er nicht geschafft und verschwand dann in der Menge, aber der Schreck war ganz schön gross. Merke: keinerlei Schmuck tragen, wenn du in Südamerika unterwegs bist. Sowas weiss man zwar eigentlich, aber irgendwie halten sich viele Leute ja doch nicht dran, wie man sieht.

 

 

 

Steaks und Tango in Buenos Aires

 

 

Unser nächster Stopp Buenos Aires hat mir wieder richtig gut gefallen. Ich fand die Stadt sehr schön und sehenswert und fand auch, dass sie ein sehr spezielles Flair und viel Charme hat.

Wir haben eine Stadtrundfahrt gemacht, und einen Blick auf die Kathedrale und den Regierungspalast Casa Rosada geworfen. Besonders beeindruckend fand ich den sehr aussergewöhnlichen Friedhof La Recoleta, wo auch Evita Peron begraben ist, die ehemalige Präsidentengattin, die sehr viel bekannter und populärer ist als ihr Mann.

Dann ging es auf den Flohmarkt von San Telmo, wo man nicht nur jede Menge Antikes kaufen kann, sondern wo auch live Tango auf der Strasse gespielt wird, und dazu getanzt. Das fand ich wirklich klasse. Ich finde Tango eigentlich sehr affektiert und mag ihn überhaupt nicht, aber was da auf der Strasse abging hatte was ganz anderes, und vor allem etwas viel authentischeres, als alles, was ich im Bereich Tango vorher gesehen habe……und da konnte ich die Tango-Begeisterung, die viele Menschen haben, plötzlich nachvollziehen.

Danach haben wir dann noch das knallbunte Hafenviertel La Boca besucht. Obwohl auch Einheimische dort hingehen ist es in La Boca im Gegensatz zu San Telmo sehr touristisch, hat mir aber trotzdem auch ausgesprochen gut gefallen. Leider, wie so oft auf solchen Reisen, war viel zu wenig Zeit, ich hätte da gerne noch ein paar weitere Stunden verbracht.

 

 

Abschlussessen war in einem original argentinischen Steakhaus – was auch sonst? Ich als Vegetarierin wollte da eigentlich gar nicht mit reingehen, aber da der Reiseleiter mir versicherte, dass die dort auch für Leute wie mich was haben, habe ich es dann mal gewagt. Und siehe da: selbst in einem argentinischen Steakhaus ist man in der Lage, Vegetariern ohne mit der Wimper zu zucken spontan ein einwandfreies mehrgängiges vegetarisches Menü zu servieren. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet, und daran kann sich so manch anderes Restaurant mal ein Beispiel nehmen ( jawohl, liebes Restaurant Bratya Tretyakovy in Moskau: genau euch meine ich!).

 

 

Unser Hotel in Buenos Aires hiess Panamericano und war recht gehoben. Hat mir gut gefallen, und es stehen dort Pferde in der Lobby.

 

 

Naturwunder Iguazu – die grössten Wasserfälle der Welt

 

Am nächsten Tag Flug mit LATAM nach Iguazu. Die Iguazu-Wasserfälle liegen auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien, und bestehen aus 20 grossen und 255 kleinen Wasserfällen, die sich insgesamt über 2,7 Kilometer erstrecken.

Die Iguazu-Wasserfälle sind angeblich die grössten der Welt, und ich muss gestehen, dass ich vor dieser Reise noch nie was davon gehört hatte, und immer dachte, die Victoria Falls in Afrika seien der grösste Wasserfall. Aber man lernt ja nie aus, vor allem nicht beim Reisen.

Diese Wasserfälle sind wirklich der absolute Wahnsinn, und lassen mit Sicherheit niemanden unbeeindruckt. Es gibt einen Zugang von der argentinischen Seite und einen von der brasilianischen Seite, und ich empfehle, sich die Wasserfälle unbedingt von beiden Seiten anzuschauen, da die Perspektiven doch sehr unterschiedlich sind.

 

 

Mir persönlich hat die argentinische Seite besser gefallen, allein schon der Weg zu den Wasserfällen war spektakulär, da man über sehr lange Stege durch eine Flusslandschaft läuft, bevor man endlich an den Wasserfällen ist. Diese Flusslandschaft, wie auch der gesamte Nationalpark drumherum, sind für sich alleine schon traumhaft schön, aber die Wasserfälle sind dann am Ende natürlich die Krönung.

 

 

Leider ist wie überall ziemlich viel los, was aber auf der brasilianischen Seite noch viel schlimmer ist, da herrscht wirkliches Gedränge. Trotzdem sollte man nicht drauf verzichten, da man auf dieser Seite sehr viel näher an die Wasserfälle rankommt – so nah, dass man definitiv nass wird. Und wer so richtig nass werden will, kann auch mit Booten unter den Wasserfällen durchfahren.

 

 

Wer die Wasserfälle mit weniger Menschen sehen will hat diese Möglichkeit, wenn er in einem Hotel übernachtet, welches direkt im Nationalpark liegt. Das Hotel heisst Belmond Hotel das Cataratas, sah sehr ansprechend aus und hat dementsprechend auch einen ziemlich gehobenen Preis.

Wir haben da leider nicht übernachtet, sondern im ausserhalb des Parks gelegenen Hotel Bourbon Cataratas, was einen sehr noblen Eindruck macht, was Restaurant, Lobby und Aussenbereiche angeht. Die Zimmer waren dann aber doch erstaunlich einfach. Das Essen war allerdings exquisit – die Buffets zum Frühstück und Abendessen waren so ziemlich die besten auf der ganzen Reise.

 

Alles prima in Lima

 

 

Als nächstes ging es dann weiter nach Peru, der Flug mit LATAM nach Lima dauerte ca. 4 Stunden.  Alle Flüge in Südamerika wurden übrigens mit LATAM durchgeführt, und diese Airline hat mir gut gefallen. Besonders bemerkenswert fand ich immer das Einsteigeprocedere – mal wird nach Reihen eingestiegen, mal werden die Passagiere danach sortiert, ob sie grosses der kleines Handgepäck haben. Dann wieder dürfen Leute ab 65 zuerst einsteigen. Gerade das sorgte bei einem Einstieg für besonders viel Spass, weil sich zunächst alle nach Reihen ordentlich angestellt hatten, dann aber spontan auf ‚alle ab 65‘ umgestellt wurde, woraufhin dann Massen von Über-65jährigen als Pulk nach vorne drängten, und absolutes Chaos ausbrach. Sowas habe ich noch nie erlebt, und fand es irgendwie sehr sympathisch.

Aber dann Lima: ganz Peru war für mich eine sehr positive Überraschung. Wie schon gesagt hatte ich an Südamerika eigentlich gar kein Interesse, aber Peru war dann unerwarteterweise eine durch und durch positive und spannende Erfahrung. So positiv, dass ich danach beschlossen habe, da nochmal hinzufahren und mir das Land genauer anzugucken, wahrscheinlich in Kombination mit Bolivien. Die Landschaften sind atemberaubend, die Kultur spannend, die Menschen sehr liebenswürdig und das Essen ist fantastisch. Und ja – die essen tatsächlich neben anderem auch gebratene Meerschweinchen, das ist kein Gerücht.

 

 

Lima selber hat eine Innenstadt, deren zentraler Teil top renoviert ist. Insgesamt liegen sehr arme und sehr reiche Bezirke aber nah beieinander. Unser Hotel hiess ‚Dazzler‘ und lag im ‚Villenviertel‘ Miraflores. Von den Villen ist da allerdings nicht mehr viel zu sehen, denn die meisten mussten längst Hochhäusern weichen. Trotzdem gilt Miraflores nicht zuletzt wegen seiner Lage am Meer als eine der besten Wohngegenden der Stadt.

 

 

Urubamba – im heiligen Tal

 

Lima war aber auch nur ein kurzer Zwischenstopp, am nächsten Tag ging es wieder mit LATAM in das auf 3400 Meter Höhe gelegene Cuzco, welches als das Herz des Inkareiches gilt.

 

 

Und da wartete bei Ankunft natürlich eine Herausforderung auf uns, die bei vielen Teilnehmern ziemlich viel Respekt und Sorgen auslöste: Soroche, die berüchtigte Höhenkrankheit, mit der bei Aufenthalten ab ca. 3000 Meter Höhe zu rechnen ist, manchmal auch schon ab 25oo Metern.

Ich hatte auch ziemlich viele Befürchtungen, was das angeht, und die Aussage eines Arztes, bei 3400 Metern Höhe würde aber noch nix Lebensbedrohliches passieren, konnte mich da auch nicht wirklich beruhigen.

Die anderen Teilnehmer waren ähnlich besorgt, und dementsprechend vorsichtig sind dann alle in Cuzco aus dem Flugzeug geklettert. Was mir auffiel, schon bevor ich das Gepäckband erreicht hatte: man fängt automatisch an, tiefer zu atmen, da ja durch den verringerten Luftdruck in der Höhenlage weniger Sauerstoff aufgenommen wird, und der Körper sofort mit seinen Bemühungen anfängt, das auszugleichen.

Eingeschärft hatte der Reiseleiter uns auch, auf gar keinen Fall zu rennen und alles nur gaaaaaanz langsam zu machen. Obendrein durften wird noch nichtmal selber die Koffer vom Gepäckband nehmen und zum Bus bringen, sondern am Flughafen von Cuzco gibt es extra Personal dafür, welches für uns engagiert war.

Ein populäres Mittel gegen die Höhenkrankheit ist übrigens Coca, was hierzulande verboten ist, dort aber legal erhältlich. Man kann entweder die Blätter kauen, oder aber in Form von Tee zu sich nehmen, welcher auch in jeder Hotellobby in dieser Region gratis für die Hotelgäste zur Verfügung steht.

Es gibt auch Coca-Bonbons, welche von fliegenden Händlern direkt ausserhalb des Flughafens angeboten werden. Ich habe mir dann gleich mal welche gekauft, fand die aber so ekelhaft, dass ich sie umgehend wieder ausgespuckt habe. Den Tee konnte ich auch nicht runterkriegen, und musste mich dann ohne Hilfsmittel mit der Höhenkrankheit rumschlagen.

Nach Ankunft in Cuzco ging es gleich mal noch ein paar hundert Meter höher zu einem Aussichtspunkt und einem sehr touristischen Ort mit Markt. Ausser einem bisschen Schwindel habe ich da aber noch nicht viel gespürt von der Höhenkrankheit, und dann ging es auch schon wieder ins Urubamba-Tal, wo unser bildschönes, sehr empfehlenswertes Hotel auf 2860 Metern lag.

Am nächsten Tag hat es mich dann auch erwischt – eigentlich stand ein Ausflug nach Machu Picchu auf dem Programm, auf den ich dann aber schweren Herzens verzichtet habe. Grund: wenn ich 10 Meter langsam gegangen bin und dann drei Stufen hochgestiegen, war ich so aus der Puste, als ob ich einen 100-Meter-Lauf gemacht habe. Und das war sie nun also, die berühmte Höhenkrankheit.

Ich habe den Tag im Hotelgarten verbracht und was soll ich sagen – am Nachmittag waren alle Symptome wie weggeblasen. Und das ist auch das Beste, was man machen kann: man muss sich Zeit genug lassen, dass der Körper sich akklimatisieren kann, dann läuft das von alleine. Einen Tag später hätte ich mit Machu Picchu keine Probleme gehabt, zumal das noch ein bisschen tiefer liegt. Mein Tipp also: wenn ihr in einer so hoch gelegenen Gegend seid, nehmt euch einfach genügend Zeit und überanstrengt euch nicht. Laut Reiseleiter bekommen eher jüngere Menschen die Höhenkrankheit, weil die dazu neigen, die Sache zu unterschätzen und möglichst viel möglichst schnell sehen wollen. Veranstalter, die Wandertouren wie z.B. auf dem Inka-Trail veranstalten nehmen dementsprechend auch nur Leute mit, die sich nachweislich schon 4 Tage in der Höhenlage aufgehalten haben. Für Notfälle stehen aber auch überall Sauerstoffflaschen bereit, allerdings muss man den Notfall ja nicht mutwillig herbeiführen. Und solltest du Coca-Bonbons oder ähnliche Produkte kaufen, denk daran, sie vor deiner Rückreise zu entsorgen, sonst kommst du in Schwierigkeiten, wenn die Security oder der Zoll in Deutschland diese Sachen in deinem Gepäck findet.

Und das schöne, sehr empfehlenswerte Hotel war das Casa Andina Premium in Valle Sagrado.

 

 

Cuzco, der Nabel der Welt

 

Ok. Machu Picchu fiel also für mich aus, und es ging dann am nächsten Tag wieder zurück nach Cuzco. Diese Stadt ist wegen der Lage und des Flughafens quasi der Dreh-und Angelpunkt für Reisen in die Region und dementsprechend touristisch geht es dort zu. Ich bin nach wenigen Minuten wieder ins Hotel geflüchtet, weil man derart von sehr penetranten Händlern belagert wird, die einem alles Mögliche verkaufen wollen, dass ich es nicht ausgehalten habe, zumal da auch wieder die Höhenkrankheit spürbar war und ich mich ziemlich wackelig auf den Beinen fühlte. Und das war dann die letzte Station meiner Reise – nächsten Tag ging es über Lima und Madrid wieder zurück nach Frankfurt.

Das Hotel in Cuzco kann ich allerdings empfehlen. Es liegt im historischen Zentrum und befindet sich in einem sehr schönen Gebäude aus dem 16. Jahrhundert mit Innenhof. Das Hotel hat sowohl Zimmer in diesem historischen Teil, wie auch in einem angeschlossenen modernen Trakt. Zimmer im historischen Teil sind schön aber laut, Zimmer im modernen Trakt sind nicht schön, aber leise…..da hat man dann die Qual der Wahl.

 

 

Von Madrid nach Frankfurt ging es übrigens mit Iberia. Von dieser Airline hatte ich schon ziemlich viel Negatives gehört, was ich hiermit bestätige. Irrtümlicherweise hatte ich statt meines sonst bevorzugten Gangplatzes einen Fensterplatz, und kann mich nicht erinnern, jemals so eingekeilt und beengt in einem Flugzeug gesessen zu haben – ein wirklich krönender Abschluss der ganzen Fliegerei, die ich in den 4 Wochen hinter mich gebracht habe.

 

Zurück in Frankfurt – in 28 Tagen habe ich die Welt umrundet und ziehe nun Bilanz in dem Hotel, von dem aus ich 4 Wochen vorher gestartet bin

 

 

Nochmal in dem Airport Hotel in Frankfurt zu übernachten, wo ich auch vor der Reise eine Nacht verbrachtet habe, wäre zwar nicht nötig gewesen, hat aber die ganze Sache irgendwie rund gemacht.

Mein erster Gedanke in meinem Hotelzimmer: wow, ist es nicht fantastisch, dass wir hier in einem Land leben, wo sauberes Trinkwasser direkt aus der Wand kommt. Das ist für mich einer der schönsten und wichtigsten Nebeneffekte des Reisens – man weiss auf einmal Dinge zu schätzen, die man vorher als Selbstverständlichkeit erachtet hat, und überhaupt nicht richtig wahrnimmt.

Und sonst so? Trotz aller Flüchtigkeit, und obwohl es sehr anstrengend war, war die Reise für mich ein voller Erfolg, sehr zufriedenstellend und absolut ihr Geld wert.

Ich habe herausgefunden, dass ich Dubai nicht mag und dass mir Buenos Aires gefällt. Ich habe herausgefunden, dass ich Südamerika erheblich schöner und interessanter finde, als ich immer gedacht habe. Peru und die Peruaner waren für mich die Überraschungssieger der Reise, da will ich nochmal hin, und mir alles genauer anschauen. Die Südsee war so schön, wie ich es befürchtet hatte, und auch da will ich nochmal hin. Überhaupt waren sich alle Teilnehmer der Reise einig, dass Tahiti der ultimative Höhepunkt der Reise war – zumindest ist das das Stimmunsbild, was ich mitbekommen habe. Und mein eigentliches Highlight, die Osterinsel, entpuppte sich als eigentlich ziemlich langweilig, auch wenn die Moai schon beeindrucken, und ich froh bin, sie gesehen zu haben.

Die überraschendste Erkenntnis war aber eine ganz andere, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Ich habe auf dieser Reise sehr viele, sehr fremde und sehr weit entlegene Orte in sehr kurzer Zeit gesehen. Wenn ich von hier aus an diese Orte denke, empfinde ich eine grosse Distanz. Alles ist weit weg, und hat mit mir hier gefühlt nichts zu tun.

Wenn man aber so eine schnelle Weltumrundung macht, liegt gefühlt alles ganz nah beieinander und vor allem: ALLES IST EINS. Alles ist Teil eines grossen Ganzen, einer Einheit. Wir gehören alle zusammen, untrennbar. Während ich dieses Fazit schreibe, habe ich Tränen in den Augen, so blöd es vielleicht klingt. Dieser Gedanke, dass wir EINE Welt sind war mir vorher theoretisch klar, aber was ganz anderes ist es, wenn man das physisch und emotional auf so einer Reise erfährt, denn dann spürt man das aus tiefstem Herzen und tiefster Seele. Und diese Erkenntnis kommt vor allem durch das Tempo der Reise zustande, dadurch werden alle Grenzen aufgehoben.

Und darum: wenn dich diese Art des Reisens reizt und es dir möglich ist ,kann ich nur sagen, mach das auch mal. Das könnte die Reise deines Lebens werden.

 

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