Glückliche Gäste: Hotel H10 Sentido Playa Esmeralda, Fuerteventura

Von Fuerteventura kann ich irgendwie nicht genug bekommen, deshalb hat es mich in diesem Jahr  gleich zweimal hintereinander dort hingezogen. Diesmal an die Costa Calma, ins Hotel Playa Esmeralda, mit dem ich schon lange geliebäugelt hatte, da das Hotel ziemlich ansprechend aussieht, und auch in den einschlägigen Bewertungsportalen ziemlich populär ist.

Das Playa Esmeralda wird, wie die meisten Hotels auf Fuerteventura, vorwiegend von Pauschalreisenden gebucht. Es gehört zur H10-Hotelgruppe, die viele Hotels mit sehr ansprechendem Design betreibt.

Diese 17 Jahre alte Hotelanlage liegt am Ortsrand von Costa Calma, dahinter beginnt die Wüste. Sie ist im maurischen Stil gebaut – oder, um es mal etwas gemeiner zu formulieren, wie die Walt Disney-Version eines maurischen Dorfes. Das Ergebnis ist dann zwar nicht wirklich stilecht, aber wirkt insgesamt doch sehr viel ansprechender, als viele andere Hotelkästen dieser Grössenordnung.

 

 

 

Das Hotel besteht aus sehr vielen verschiedenen Gebäuden, die alle unterschiedlich hoch sind, und unterschiedliche Formen haben. Das Hauptgebäude ist mit sechs Stockwerken das höchste, die meisten anderen Gebäude haben zwei bis drei Stockwerke, und verteilen sich in der ganzen, sehr schön bepflanzten Anlage. Die vorderen Zweigeschosser stehen in erster Strandreihe, allerdings befindet sich ein öffentlicher Parkplatz zwischen den Häusern und dem Strandzugang – ist also mal wieder ein Fall von ‚Oceanfront‘, der nicht wirklich zu empfehlen ist. Obendrein besteht da auch ein klar erkennbares Sicherheitsrisiko, da der äusserst niedrige Zaun selbst für sehr unsportliche Einbrecher absolut kein Hindernis darstellt.

 

 

 

Besonders schön finde ich die Hotellobby, die erst vor kurzem modernisiert wurde. Es gibt dort sehr viele unterschiedliche Sitzecken, und raumhohe Regale mit Büchern. Mittelpunkt bildet die Bar mit dem überdimensionalen Vogelkäfig in der Mitte, und den kugeligen Lampen.

 

 

 

Auch sehr spektakulär ist die Aussenterrasse der Bar, von wo aus man einen fantastischen Blick auf die Hotelanlage, das Meer und die angrenzende Wüste hat.

 

 

Das Hotel hat ein Hauptrestaurant, in dem morgens und abends ein Buffet angerichtet wird, was vor allem abends sehr abwechslungsreich war, und überdurchschnittlich gut für ein Hotel dieser Preisklasse.

Das Restaurant ist ziemlich gross, was es nicht unbedingt gemütlich macht, aber dafür gab es hier nie Kapazitätsprobleme, man hat zu jeder Zeit einen freien Tisch bekommen. Nur die Plätze unter freiem Himmel waren zeitweise ziemlich umkämpft, da gab es dann durchaus mal das aus anderen Hotels bekannte Gerangel.

Ausserdem gibt es ein Pool-Restaurant, was neben den üblichen Getränken auch eine erstaunlich hochwertige Speisekarte geboten hat. Pommes und Sandwiches haben die zwar auch, aber Auberginen in Blätterteigpastete mit Soja-Hack ist mir bisher noch an keiner Pool-Bar angeboten worden.

 

 

Ein bisschen problematisch ist die Sache mit den Zimmern. Es gibt sehr viele Kategorien: mit Meerblick, Standard, Ocean-Front, Familienzimmer, Junior-Suite usw. Beim Einchecken wird einem ein Lageplan in die Hand gedrückt, auf dessen Rückseite sich ein äusserst dataillierter Zimmer-Upgradeplan mit genauen Preisen befindet. Man scheint also davon auszugehen, dass viele Leute ihre Zimmer tauschen wollen, und hat sich dementsprechend vorbereitet.

Was dort aber nicht steht, und leider auch in keinem Katalog: das Hotel ist ist nicht so neu, wie es auf den ersten Blick scheint, und es gibt Zimmer, die frisch renoviert wurden, und auch solche, die seit 17 Jahren unrenoviert im Dauerbetrieb sind, und dementsprechend aussehen. Ich bin leider zunächst in so einem unrenovierten Erdgeschoss-Oceanfront-Zimmer gelandet, was absolut nicht zu akzeptieren war. Ich habe daraufhin ein anderes bekommen, frisch renoviert, im Hauptgebäude 5.Stock, mit Kapselkaffeemaschine und superbem Meerblick. Durchaus aufrichtig klingender Kommentar der supernetten Rezeptionistin: wir möchten, dass Sie hier glücklich sind, deshalb bekommen sie von uns ein Gratis-Upgrade. Das hat mich natürlich begeistert – wir möchten, dass Sie bei uns glücklich sind hört man auf eine Reklamation hin ja nicht wirklich häufig als Antwort.

Die Beispielbilder aus meinem Zimmer Nr. 2508 (Aufenthalt März 2017) sind also dementsprechend nicht wirklich beispielhaft für alle Zimmer – es gibt sehr viele unterschiedliche Einrichtungsstile und eben Renovierungsgrade. Einzig die Bäder scheinen mir überall gleich zu sein, aus dem Jahr 2000, und wirken relativ unmodern.

 

 

Das Playa Esmeralda war mein 6. Hotel auf Fuerteventura und ich muss sagen, es hat mir dort insgesamt von allen am besten gefallen. Was ein bisschen anstrengend war: das Hotel liegt am Ortsrand und zu Geschäften, Restaurants etc. muss man immer relativ weit laufen. Es gibt einen kleinen Hotelstrand, der zwar schön ist, aber schnell überfüllt. 10 Minuten zu Fuss ein ähnlicher Strand etwas grösser und etwas leerer, 20 Minuten zu Fuss liegt die absolut spektakuläre Playa de Sotavento – für mich mit Abstand der schönste Strand auf Fuerteventura, gigantisch gross, mit Lagune, und trotz Surf-Center nie voll. 20 Minuten ist zwar nicht sehr weit, da der Marsch aber durch die Wüste geht, kann das bei 30 Grad und blauem Himmel schon mal ein bisschen anstrengend sein.

In nördlicher Richtung, auch ca. 20 Minuten zu Fuss, liegt der ‚Hauptstrand‘ von Costa Calma. Auch ein sehr schöner Sandstrand, allerdings sehr gut besucht, da dort alles lückenlos mit grossen Hotels zugepflastert ist. Die anderen Strände haben etwas sehr viel ursprünglicheres und ich finde sie sehr viel schöner.

Fazit also: ich würde das Hotel wieder buchen und auch empfehlen. Man muss sich aber darauf gefasst machen, dass einem das Zimmer nicht gefällt, und man für sein Upgrade bezahlen muss – dass das immer gratis läuft, wie bei mir, würde ich mal lieber nicht voraussetzen.

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