Meine Challenge für 2017 ist ja, die 10 coolsten Hotels in Berlin ausfindig zu machen. Ein Kandidat, der definitiv in diese Gruppe gehört, ist das 25hours-Hotel am Bikini-Haus in der City-West.
Das Hotel ist noch relativ neu, und ober-hip eingerichtet. Der Style erinnert eher an ein cooles Hostel, als an ein Hotel der etwas gehobeneren Preisklasse, allerdings ist das Publikum etwas älter als die übliche Hostel-Klientel. Aber der Durchschnitt dürfte doch jünger als 40 Jahre alt sein, und dem Aussehen nach ‚irgendwas mit Medien‘ arbeiten …. oder dies zumindest anstreben.
Steht man am Eingang, ist man erstmal irritiert: anstatt an der Rezeption, befindet man sich vor einer Installation aus altem Trabi, Fahrrädern und Wandgemälden. Ausserdem gibt es eine Empfangsdame für das ‚Neni‘-Restaurant und die ‚Monkey-Bar‘ – zwei äusserst angesagte Locations, die auch sehr viel von Nicht-Hotelgästen frequentiert werden.
Etwas versteckt links in der Ecke befindet sich der Fahrstuhl, der zur Rezeption im 3.Stock, und darüber hinaus bis ganz nach oben in die 10.Etage führt.
An der Rezeption werde ich von dem etwa 25jährigen Mitarbeiter äusserst freundlich begrüsst und gleich mal geduzt…passiert mir in meinem Alter auch eher selten, fand ich aber recht amüsant.
Check-in geht zack-zack, und ich begutachte noch schnell die an die Rezeption angrenzende Lounge, die Workspaces, das Cafe und die Aussenterrasse. Der Hosteleindruck verstärkt sich dabei noch, was aber absolut nicht negativ gemeint ist.
Und: überall Hängematten und Fahrräder, zwei sehr zentrale Elemente in diesem Hotel.
Mein Zimmer befand sich in der 6.Etage. Erstmal wieder eine kleine Irritation: um zu den Zimmern zu kommen, steht man nach Verlassen des sehr dunklen Fahrstuhls in einem sehr hellen Treppenhaus, muss dann rechts nochmal mit der Zimmerkarte eine Tür öffnen. und findet sich dann plötzlich in einem pechschwarzen langen Flur wieder, in dem die einzige Lichtquelle die in Neonlicht erstrahlenden Zimmernummern sind. Es gibt auch noch kleine Lichter am Boden, aber der Gesamteindruck ist…..SCHWARZ. Ein Darkroom, sozusagen. Meine Assoziation war sofort ein typischer Berliner Club, Berghain, Tresor, oder dergleichen, und diese Assoziation zur Clubszene ist durch diese Gestaltung wohl auch bewusst angestrebt.
Danach dann ins Zimmer. Der Knaller in diesem Hotel ist ist: man kann wählen zwischen ‚Urban‘ – und ‚Jungle‘-Zimmern in den Grössen M, L und XL.
‚Urban‘-Zimmer zeigen nach vorne raus in Richtung Breitscheidplatz und Gedächtniskirche. Das ist, ehrlich gesagt, nicht sonderlich aufregend. Die besonderen Zimmer sind die aus der Kategorie ‚Jungle‘: die gehen nach hinten raus, dort befinden sich Zoo und Tiergarten, und man hat Blick auf das Affengehege.
Nun könntest du natürlich einwenden, dass du ja nicht wegen dem Zoo nach Berlin gekommen bist, und dich das auch nicht sonderlich interessiert, sondern eher andere Sachen, für die Berlin bekannt ist.
Trotzdem möchte ich dir diese Zimmer wärmstens ans Herz legen: in meinem Zimmer (Jungle, Grösse M, Zimmernr. 610) gab es ein grosses Panoramafenster, und davor war eine sehr gemütliche Hängematte gespannt, die ich dann wider Erwarten auch ausgiebig genutzt habe.
Es war bei meinem Aufenthalt zwar erst Anfang April, aber der Tiergarten war schon ein bisschen grün, und durch die tierische Geräuschkulisse aus dem Zoo hatte man tatsächlich das Gefühl, sich mitten im Dschungel zu befinden….Costa Rica, oder so. Bei 30 Grad im Hochsommer und kompletter Baumbegrünung ist die Illusion sicher noch perfekter. Zwar sieht man in weiter Ferne die Siegessäule, aber bei diesem Ausblick scheint es völlig unvorstellbar zu sein, dass man tatsächlich mitten in Berlin ist, nur wenige Meter von der Gedächtniskirche entfernt. Ganz ehrlich: wenn ihr euch für dieses Hotel entscheidet, solltet ihr euch das nicht entgehen lassen.
Die Zimmereinrichtung ansonsten: natürlich auch ober-hip mit offenen Beton-Decken, aber insgesamt sehr ansprechend, gemütlich und das Dschungel-Thema auch hier wieder ironisch aufgeriffen.
Das Bett war einigermassen bequem, Waschtisch befindet sich mitten im Zimmer, was irgendwie momentan ein absolutes Muss in der modernen Hotelzimmergestaltung zu sein scheint. Ist aber natürlich nicht unbedingt jedermanns Sache, vor allem, wenn man zu zweit ein Zimmer bewohnt.
Die Dusche liegt etwas versteckt in der Zimmerecke, ist offen, und auch ganz in schwarz gehalten, genauso wie die separat abgeteilte Toilette. Diese befindet sich in einem Mini-Kabuff, selbst Klobürste und Mülleimer sind schwarz, die einzig weissen Elemente sind die Toilette selber und das Klopapier, Das wiederum wird direkt angeleuchtet und darunterbefindet sich eine Art Gepäcknetz,natürlich ebenfalls schwarz, dessen Sinn sich mir nicht erschlossen hat….und Assoziationen hatte ich auch keine. Vielleicht einfach nur Design um des Designs Willen. Oder für Zeitschriften, wie im ICE. Ich fand diese konsequente Schwärze jedenfalls gar nicht mal so unoriginell.
Am Waschtisch gibt es anscheinend eine Fussbodenheizung, die man mit dem ‚Warm-Feet-Button‘ in Betrieb setzen kann, allerdings habe ich davon nichts gespürt…..vielleicht hatte ich die aber einfach nicht lange genug an.
Das gastronomische Angebot dieses Hotels besteht aus einem Cafe mit kleinem Aussenbereich im 3. Stock, sowie dem ‚Neni‘-Restaurant und der ‚Monkey-Bar‘ im 10.Stock.
Im Cafe bekommt man morgens auch ein ‚Grab and Go‘-Frühstück, falls man nicht das grosse Frühstücksbuffet im ‚Neni‘-Restaurant nutzen möchte.
Ich würde dir das Frühstücksbuffet aber sehr ans Herz legen – es gibt alles, was man sich nur wünschen kann, sogar die typisch Berliner Currywurst, und das Ganze in hervorragender Qualität. Und: in einer wirklich ansprechenden Location, denn das ‚Neni‘ ist ein wirklich super-schön gestaltetes Restaurant. Ab mittags gibt es dort normalen Restaurantbetrieb, ich habe das Essen nicht getestet, fand die Karte aber sehr ansprechend – eine Mischung aus diversen internationalen Einflüssen. Direkt nach Eröffnung, es wird wohl so ca. 3 Jahre her sein, war es quasi unmöglich, dort einen Tisch zu bekommen, weil das Restaurant gleich dermassen angesagt war, dass jeder dort unbedingt mal hin wollte. Und auch heute noch solltest du auf jeden Fall reservieren, wenn du dort essen möchtest.
Genauso angesagt ist die angrenzende ‚Monkey-Bar‘. Ich war an einem Samstagabend in dem Hotel und habe nur eine kurze Stippvisite in der Bar gemacht, kann aber berichten, dass es ungeheuer voll war.
Sonst noch zu erwähnen: es gibt auch noch eine Sauna und man kann Fahrräder ausleihen….beides habe ich aber nicht genutzt.
Mein Fazit: klasse Hotel, sehr cool, sehr freundlich, zentrale Lage mitten in der neuerdings wieder sehr attraktiven City-West, und mit dem ‚Dschungelfeeling‘ als wirklichem Alleinstellungsmerkmal. Man muss allerdings dieses Hostel-Flair mögen….wenn man eher klassisches Hotelambiente schätzt, ist man hier definitiv falsch.
Zu bemängeln habe ich nicht wirklich was, ausser, dass es dort eine für ein Hotel sehr untypische Bettwäsche gibt, mit geriffelter Struktur, und die fand ich nicht so toll, ausserdem liessen sich die Kissen so plattdrücken, als wären sie schon seit 25 Jahren im Gebrauch……aber das ist jetzt meckern auf sehr hohem Niveau.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung, und was meine Suche nach den 10 coolsten Hotels in Berlin angeht: das 25hours landet da garantiert in der TOP 5.
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