Viele Menschen, die Urlaub am Meer machen möchten, zieht es an die Nordsee. Dahin, wo das Land platt ist und die Brise steif. Wo die Menschen schweigsam sind und die Deiche grün. Wo es das Watt gibt, traumhafte Sandstrände und endlose Weite. Dünen, Leuchttürme, Schafe und Salzwiesen. Raues Klima, wilde Stürme und als Kontrast dazu friesische Gemütlichkeit in schnuckeligen Stuben und Cafes bei Tee mit Kluntjes, Grog und Friesentorte.
Auch mich treibt die Sehnsucht immer wieder Richtung Norden, und mir wird bei der Aufzählung dieser ‚Friesen-Klischees‘ gleich schon wieder warm ums Herz. So sehr ich auch Mittelmeer und Pazifik schätze, mein Herz gehört einfach der Nordsee.
Dass das so ist, habe ich wohl meinen Eltern zu verdanken, die mich im Alter von 2 Jahren zum ersten Mal mit in den Sommerurlaub auf die Insel Borkum nahmen. Von da an haben wir jedes Jahr 3 Wochen im Juli/August dort verbracht – immer in derselben Pension, immer im selben Zimmer.
So sehr ich das als Kind mochte, so sehr hat mich dieses Urlaubsritual genervt als ich älter wurde, weil ich schlicht und einfach auch mal woanders hinwollte. Das war mit meinem Vater aber nicht zu machen, der hielt stur an der unumstösslichen These fest, dass er sich nur in Deutschland, nur auf dieser Insel, nur in dieser Pension und nur im Zimmer 10 dieser Pension vernünftig erholen könne. Mein Vater wollte keine Experimente und keine Abenteuer. Er hatte in den 60er Jahren mit der Nordseeinsel Borkum seinen Traumort gefunden und dabei blieb es bis zum Ende seines Lebens.
So doof ich das damals auch fand – heute kann ich ihn ganz gut verstehen. Mittlerweile habe ich ziemlich viel von der Welt gesehen, aber wenn ich meine Seele baumeln lassen und die Natur spüren will, dann zieht es mich an die Nordsee. Allerdings ist es bei mir nicht Borkum, sondern ich habe mich auf die Insel Sylt eingeschossen. Und ich buche auch nicht immer wieder dieselbe Unterkunft, sondern versuche möglichst viele verschiedene Hotels und Ferienwohnungen kennenzulernen, von denen ich dann die schönsten auf meinem Blog vorstelle.
Aber: es wird eben immer wieder Sylt. Und jedes Mal denke ich, es gibt ja noch mehr schöne Nordseeinseln und Küstenorte, ich muss mich jetzt endlich mal aufraffen, und noch ein bisschen mehr kennenlernen – wer weiss, was ich alles verpasse?
Ein Problem ist, ich weiss nicht, wo ich anfangen soll. Die Nordseeregion ist nämlich ganz schön gross.
Wo liegt eigentlich die Nordsee genau?
Die Nordsee hat insgesamt 7 Anrainerstaaten. Im Westen beginnt sie mit dem Ärmelkanal, dort befinden sich der Süden Englands und der Norden Frankreichs. Ausserdem liegen noch Belgien, die Niederlande, Dänemark und Norwegen an der Nordsee. Und natürlich Deutschland.
Schleswig – Holstein und Niedersachsen sind die beiden deutschen Bundesländer, die sich an der Nordseeküste befinden.
Die gesamte Küste des Nordseefestlandes ist beachtliche 621 km lang und umfasst die komplette Deutsche Bucht von der Hafenstadt Emden im Westen bis hin zur Insel Sylt, auf der sich die am nördlichsten gelegene Gemeinde Deutschlands befindet: der Inselort List.
Neben grösseren Küstenstädten wie z.B. Wilhelmshaven, Cuxhaven, Bremerhaven und Husum, gibt es jede Menge kleinere bis winzig kleine Orte, wie Pilsum oder auch Greetsiel.
Ausserdem gibt es die weitestgehend autofreien Ostfriesischen Inseln Juist, Baltrum, Norderney, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge und das schon erwähnte Borkum.
Dazu noch die Nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum, Föhr und Pellworm, sowie 10 Halligen im nordfriesischen Wattenmeer. Halligen sind kleine ungeschützte Inseln, die während starker Flut überspült werden. Trotzdem wohnen da auch Leute, wie z.B. auf der Hallig Hooge.
Und last but not least: die Insel Helgoland, die sich ganz weit draussen im Hochseegebiet befindet.
9 BloggerInnen und ihre Geheimtipps und Lieblingsorte
Um mich ein bisschen inspirieren zu lassen, kam mir die Idee, mich mal in den einschlägigen Facebook-Gruppen umzuhören und zu fragen, welche Orte an der Nordsee meine weitgereisten BloggerkollegInnen denn so am liebsten mögen und warum.
Um die Sache thematisch ein bisschen einzugrenzen wollte ich nur etwas über Orte in Deutschland hören und habe ausserdem darum gebeten, beim jeweiligen Lieblingsort auch eine schöne Unterkunft zu benennen und ein Bild mitzuliefern. Und es galt: alles ausser Sylt, denn Sylt kenne ich ja schon.
Meine Vermutung war, dass die Inseln und der Küstenort St. Peter-Ording die meisten Stimmen bekommen würden, und damit lag ich letztendlich auch richtig.
Und noch ein Transparenzhinweis: einige der genannten Hotels haben einen Link zu Booking.com und sind deshalb als Werbung gekennzeichnet.
Endlose Weite in St. Peter-Ording
St. Peter-Ording steht ganz oben auf meiner Bucket List, und das schon seit den 90er Jahren, als im Vorabendprogramm der ARD die Serie ‚Gegen den Wind‘ lief. Die Serie wurde in St. Peter-Ording gedreht und handelt von einer Gruppe Surfer, deren Leben sich hauptsächlich auf den beeindruckenden, extrem weitläufigen und höchst telegenen Stränden dieses Ortes abspielt. Sehr telegen waren auch die damals noch unbekannten Jungschauspieler Hardy Krüger Jr. und Ralf Bauer, die beiden Hauptdarsteller, deren Karriere durch diese Serie so richtig Schub bekommen hat. Angeblich ist ‚Gegen den Wind‘ die erfolgreichste Vorabendserie, die jemals in der ARD gelaufen ist. Ob das stimmt weiss ich nicht, aber gut war sie auf jeden Fall. Und obendrein die beste Werbekampagne für Sankt Peter-Ording, die es geben kann.
St. Peter-Ording ist der Lieblingsort von Claudia, die den Blog Weltreize.com betreibt. Ihre Begründung:
Nicht weit von meiner Heimat Hamburg entfernt, mitten in Nordfriesland liegt das beschauliche Heilbad St. Peter-Ording – das ideale Ziel für ein erholsames, verlängertes Wochenende. SPO ist für mich der Inbegriff von Entspannung und zum Runterkommen ohne Verpflichtungen. Die größten Sehenswürdigkeiten sind der bis zu 12 km weite Strand (bei Ebbe) und das Wattenmeer. Ich komme seit meiner Kindheit an diesen Ort am Wattenmeer, das vor ein paar Jahren sogar von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Ich liebe es, mit dem Auto auf den Strandparkplatz zu fahren, den Sonnenuntergang über der Nordsee anzuschauen, Pannfisch in meinem Lieblingsrestaurant „Die Insel“ zu essen und wegen der Ruhe und Dunkelheit, die Nächte tief durchzuschlafen. Wer weite Strände, salzige Luft und viel Natur mag, für die:den ist St. Peter-Ording der perfekte Ort an der Nordsee. Meine gesammelten Tipps habe ich im Beitrag Ein perfekter Tag in: St. Peter-Ording zusammengestellt.
Letztes Jahr habe ich eine einwöchige Radtour auf dem Nordseeküsten-Radweg, übrigens dem längsten Radweg der Welt gemacht, der mich auch über St. Peter-Ording geführt hat. Dabei habe ich im modernen (Werbung) StrandGut Resort gewohnt und war begeistert. Es ist zentral in St. Peter-Bad gelegen, und hat das beste Frühstücksbüfett, das ich seit sehr langer Zeit gegessen habe.
Über Claudia Sittner und Weltreize
Claudia Sittner hat ihren großen Traum wahr gemacht und ist ein Jahr lang um die Welt gereist. Seit dem bloggt sie auf Weltreize.com über das Reisen. Ihr Motto: Die Welt beginnt vor der eigenen Haustür. Wenn sie nicht gerade die kleinen und großen Städte der Welt erkundet, liebt sie es, aktiv unterwegs zu sein, zum Beispiel mit dem Fahrrad.
Reif für die Inseln: Wangerooge, Langeoog und Spiekeroog
Auch wenn sich die Nordseeinseln in vielerlei Hinsicht ähnlich sind – also Strand, Dünen, Wellen, Wind – so hat doch jede Insel ihren ganz eigenen Charakter. Und jede Insel hat ihre eingeschworenen Fans, für die es nur diese Insel und keine andere gibt. Drei von den sehr ruhigen Inseln sind Wangerooge, Langeoog und vor allem Spiekeroog, dem Lieblingsort von Denise von denise-bucketlist.de.
Über Spiekeroog wusste ich bisher, dass dort Pferdekutschen fahren und die Fähren dorthin tideabhängig sind und nur bei Flut fahren, was bedeutet, dass es immer wechselnde Abfahrtszeiten gibt. Dass Spiekeroog offizieller Sternenpark ist finde ich besonders schön. – damit ist die Insel gleich mal auf meiner Bucket List einige Plätze nach oben gerutscht. Aber nun lasse ich mal Denise erzählen:
Für den ersten Urlaub mit Baby haben wir nach einem Ort gesucht, an dem nicht viel Trubel ist und wir für Ausflüge nicht extra noch mal ins Auto steigen müssen. Unsere Wahl fiel auf Spiekeroog. Wir wurden nicht enttäuscht. Die Insel ist autofrei und insbesondere im Winter nicht überlaufen.
Zwar ist Spiekeroog nur 18 km² groß, bietet aber alles, was man für einen entspannten Urlaub benötigt: einen endlosen Sandstrand, beeindruckende Dünenlandschaften und ganz viele urige Restaurants und Teestuben.
Zudem ist die Insel ein offizieller Sternenpark. Auf der Insel ist es so dunkel, dass in klaren Nächten sogar die Milchstraße zu sehen ist. Vor allem die Ruhe und das Gefühl der Entschleunigung machen Spiekeroog für mich zu einem absoluten Lieblingsort an der Nordsee.
Während unseres Urlaubs auf Spiekeroog sind wir im Hotel Inselfrieden untergekommen. Das Hotel liegt sehr zentral. Hafen, Rathaus und Restaurants sind nur wenige Gehminuten entfernt. Besonders gefallen hat uns das kleine Schwimmbad, in dem wir jeden Abend ein paar Runden gedreht haben.
https://denise-bucketlist.de/spiekeroog-im-winter
Immer wieder Wangerooge
Erst auf den zweiten Blick hat sich Tanja vom Blog spaness.de in Wangerooge verliebt. Ich muss zugeben, zu Wangerooge fällt mir rein gar nix ein, ausser dass der Strand der Insel sehr stark vom letzten Wintersturm getroffen wurde. Ich lasse also gleich mal Tanja zu Wort kommen:
Meine erste Reise führte mich im zarten Alter von 10 Jahren, im Rahmen einer Klassenfahrt, auf die Nordseeinsel Wangerooge. Hätte man mich damals gefragt, ob ich die Insel mag, wäre die Antwort unweigerlich „nein“ gewesen. März-Stürme, dazu eine 18 Kilometer lange Inselumwanderung und Küchendienst sind sicherlich nicht das, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Jahre später, im Erwachsenenalter habe ich mein Trauma allerdings bewältigt und der Insel erneut eine Chance gegeben. Seit dem zieht es mich immer wieder besonders in der kalten Jahreszeit zurück nach Wangerooge. Gerade die raue Stimmung im Winter, der kalte Wind und dazu der Kontrast mit diesen farbenprächtigen Sonnenuntergängen und der wunderschönen Naturlandschaft haben mein Herz erobert. Die kleine Nordseeinsel bietet eine ganz besondere Stimmung und heute übt auch die Ruhe und „Langsamkeit“ auf der Insel einen besonderen Reiz auf mich aus. Ich genieße lange Spaziergänge am Strand, wandere bei Ebbe ins Watt hinaus und bestaune die tanzenden Wellen, kurz bevor sie auf den Strand spülen. Während sich im Sommer zahlreiche Touristen am Strand tummeln, habe ich diesen im Winter gefühlt für mich alleine. Gut durchgepustet zieht es mich nach einem langen Spaziergang in eine der Teestuben auf ein leckeres Stück Kuchen und einen wärmenden Ostfriesentee mit Wölkchen und Kluntje. Für eine Wellness-Auszeit und die Extraportion Thalasso – ihr wisst schon Wellness aus den guten Zutaten des Meeres – sorgt wiederum auch der Besuch im Meerwasser-Erlebnisbad.
Für die Übernachtung auf Wangerooge empfehle ich euch entweder das (Werbung) Parkhotel New Hampshire mit Fitness- und Saunalandschaft oder wenn ihr gern ungewöhnlich übernachtet, die Jugendherberge. Die befindet sich auf Wangerooge nämlich in einem Leuchtturm.
Tanja reist immer entspannt mal mit und mal ohne Familie. Über ihre Reisen, Ausflüge, Entdeckungen und Slow-Travel-Abenteuer berichtet sie auf www.spaness.de
Langeoog: Langsamkeit leben auf der ‚langen Insel‘
Die Insel Langeoog ist auch so ein unbeschriebenes Blatt für mich. Für Ulrike von Zypresseunterwegs.de ist es allerdings der Lieblingsort an der Nordsee:
Langeoog heißt zwar «Lange Insel», sie liegt als eine der ostfriesischen Inseln zwischen Spiekeroog im Osten und Baltrum im Westen. Sie hat mehr als 1.500 Stunden Sonne im Jahr und keinen Autoverkehr. Das Inseldorf ist kompakt und übersichtlich. Der Strand und das Wattenmeer sind nie wirklich fern. Durch die Tage kann man sich gemütlich treiben lassen,nichts muss, vieles kann. Wie auf den meisten Inseln so ist es auch auf Langeoog: die Zeit geht hier langsamer
Wie leise es, abgesehen vom Brausen des Windes und dem Meeresrauschen, ist, das fällt sofort auf.
Fast zwei Drittel der Fläche von Langeoog gehören seit 2009 zum Nationalpark Wattenmeer. Die Insellandschaft lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad entdecken. Der Artenreichtum ist riesig, es gibt zahlreiche Vogelarten, Robben, Meeresgetier und natürlich die typischen Wattbewohner. Schottische Hochlandrinder werden seit einigen Jahren auf der Insel gehalten. Sie sind klein und nicht so schwer, schädigen mit ihren Hufen kaum die weichen Böden und die Artenvielfalt der Wiesen. Sie halten die Wiesenflächen kurz und erhalten so die Boden-Brutgebiete für die Kiebitze. Auch die Landschaft ist vielfältig – nicht nur Sand und Meer bietet die Insel, es gibt auch Dünen und Salzwiesen.
Mein Hoteltipp: Das 2019 neu eröffnete (Werbung) Hotel Die Sandburg bietet Entspannung und ein wenig Luxus auf Langeoog. Nur eine Düne trennt das Hotel von der Nordsee. Ganz besonders toll finde ich den ganzjährig geöffneten und beheizten Salzwasserpool auf dem Dach mit Blick auf die Nordsee.
Zypresseunterwegs.de ist Ulrikes Reiseblog mit einem Schwerpunkt auf barrierefreie Reisen in Europa, Südafrika und der Welt. Sie reist gelegentlich allein, meistens allerdings gemeinsam mit ihrem Mann. Er benutzt einen Rollstuhl, daraus resultiert ein Schwerpunkt des Blogs bei barrierefreien Reisen.
Juist und Norderney: die Urlaubslieblinge
Ich hatte vorab vermutet, dass Juist und Norderney wahrscheinlich die beliebtesten Ostfriesischen Inseln sein würden und damit lag ich auch richtig. Diese zwei Inseln wurden gleich von mehreren Leuten als Lieblingort benannt und speziell Norderney hat ja in den letzten Jahren sein altes, etwas altmodisches Image abgeschüttelt und ist jetzt geradezu hip.
Norderney ist der Lieblingsort von Susanne, die den Blog Travelsanne.de betreibt. Ihr Hotelvorschlag hat übrigens genau meinen Geschmack getroffen, das Inselloft hatte ich für meinen zukünftigen Norderney-Aufenthalt schon mal ins Auge gefasst.
Susanne schreibt über Norderney:
Seit vielen Jahren fahren wir im Frühling an die Nordsee und verbringen jedes Mal eine sehr erholsame Auszeit auf Norderney. Die ostfriesische Insel ist uns so vertraut wie eine zweite Heimat und auch unsere beiden Teenager fahren jedes Jahr liebend gerne mit.
Zum ersten Mal auf Norderney waren wir zur Klimatherapie wegen des Asthmas unserer Kinder. Das Asthma ist zum Glück mit der Pubertät verschwunden, die Liebe zu Norderney ist geblieben. Der Stress fällt von uns ab, sobald wir in Norddeich auf die Fähre gehen und auf „unsere“ Insel fahren.
Norderney ist viel mehr als das belebte Städtchen im Westen der Insel. Ihm verdankt die Insel auch ihren Ruf als „Partyinsel“. Der Inselosten ist ein echtes Naturparadies mit kilometerlangen Rad- und Wanderwegen entlang der Strände und auf den Dünen.
Wir lieben es, uns bei einer Strandwanderung so richtig durchpusten zu lassen. Die schönste und zugleich auch längste Tour ist die Wanderung zum Schiffswrack auf Norderney. Das mit Graffiti verzierte Wrack eines vor Jahren im Inselosten gestrandeten Muschelbaggers ist eines der beliebtesten Ausflugsziele auf der Insel.
Unser Übernachtungstipp ist das (Werbung) Hotel Inselloft – von dort aus sind es nur wenige Meter zurStrandpromenade und zum schönsten Sonnenuntergangsblick.
Über Travelsanne:
Sanne berichtet auf ihrem Familien-Reiseblog Travelsanne übers Reisen, Wandern und besondere Erlebnisse mit Kindern und Teenagern. Obwohl sie mit ihrer Familie ganz im Süden Deutschlands wohnt, liebt sie die Nordseeküste und das Wattenmeer.
Juist – Urlaub im Zauberland
Die Juister Einheimischen nennen ihre Insel ‚Töwerland‘. Das ist friesisch und heisst: Zauberland. Ich finde das ausgesprochen poetisch und will unbedingt mal dahin und nachschauen, ob der Name denn auch wirklich passt.
Das Töwerland Juist ist der Lieblingsort von Julia, die Betreiberin des Blogs juliasjourneyz.com
Über ihre Juistliebe hat sie geschrieben:
Juist ist in meinen Augen die schönste ostfriesische Insel und gleichzeitig mein Lieblingsort an der Nordsee. Warum ich so empfinde? Weil Juist ausgedehnte und ursprüngliche Strände hat, die alle anderen Wasserkanten vor der Küste Niedersachsens locker übertreffen. Die Einheimischen selbst sagen auch gern „Sandbank“ zu Juist, da sich die Strände von der Westküste am Billriff bis zur Ostküste am Kalfamer über 17km erstrecken.
Juist ist autofrei, dafür gibt es Kutschen mit robusten Pferden, die am Strand fahren dürfen. Ein Besuch in einer Teestube darf nicht fehlen: An Regentagen wärmt dich der fluffige Eiergrog im Lütje Teehus.
Übrigens Regen: Wie alle Orte an der Nordsee trotzte auch Juist immer wieder den schweren Sturmfluten. Spannender Fact: Ein Unwetter teilte die Insel im 17 Jahrhundert. Als man im Norden und Süden wieder Deiche und Dämme errichtete, entstand der Hammersee – ein schönes Wandergebiet. Für Übernachtungen lege ich dir das Hotel Haus Ostfriesland in der Bahnhofstraße ans Herz. Es ist sauber, adrett und liegt direkt im Juister Hauptort, wo reges Treiben herrscht. Hier befinden sich die meisten Hotels und Restaurants, der Kurplatz und ein Schiffchenteich zum Spielen für die Kinder. Wer es mag, in kleinen inhabergeführten Läden zu stöbern, kommt hier auf seine Kosten.
Julia Beatrice war früher Journalistin schreibt heute auf ihrem Blog Julias Journeyz übers Reisen und ein minimalistisches Lebenskonzept. Auf Juist war sie zum ersten Mal als Zweijährige – und dann wieder in Coronazeiten, weil die Sehnsucht sie packte.
Ganz weit draussen: Einkaufsparadies Helgoland
Ziemlich überraschend fand ich den Lieblingsort von Miriam vom Blog nordkap-nach-suedkap.de. Miriams Lieblingsort ist die Hochseeinsel Helgoland.
Ich muss zugeben, diese Insel hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm, obwohl ich sogar mal da war – 1978 auf meiner ersten Klassenfahrt mit Übernachtung.
Helgoland zog schon damals in erster Linie Tagestouristen an, weil man aufgrund der Lage der Insel zollfrei und ohne Mehrwertsteuer einkaufen kann. So als richtige Urlaubsdestination oder potenziellen Lieblingsort habe ich Helgoland nie wahrgenommen, obwohl ich natürlich wusste, dass man da auch übernachten kann und nicht zwangsläufig am Abend wieder abfahren muss.
Aber lassen wir mal Miriam zu Wort kommen:
Die Seehunde und Kegelrobben liegen faul am Strand, die Sonne scheint und nur hin und wieder nimmt eines der Tiere eine Abkühlung im 18 Grad kalten Wasser der Nordsee. Plötzlich fangen ein paar Kinder, die im Wasser planschen, an zu quieken. Ein Seehund taucht auf – er hat sich einfach unters badende Volk gemischt.
Helgoland ist die einzige Hochseeinsel Deutschlands und liegt inmitten der Nordsee, rund zwei Stunden mit der Fähre von Cuxhaven entfernt. Genau genommen sind es zwei Inseln: Die Hauptinsel Helgoland und die Helgoländer Düne.
Die Düne besteht, wie der Name vermuten lässt, vor allem aus Sanddünen. Hier finden sich die beiden schönsten Strände Helgolands: Nordstrand und Südstrand. Am Südstrand sind einige Gebiete gesperrt, denn auch die Seehunde und Kegelrobben haben den Ort als ihre Heimat auserkoren. Wer sich eines der roten, blauen oder gelben Holzhäuser im Dünendorf Bungalow mietet, bekommt hin und wieder gar Besuch von den Tieren.
Wer gerne Natur und Trubel verbindet, ist auf der nur wenige Bootsminuten entfernten Hauptinsel bestens aufgehoben. In der Innenstadt gibt es zahlreiche Läden und Hotels auf Meereshöhe, im Oberland hingegen – über Treppen oder einen Aufzug erreichbar – wird es wieder ruhiger. Der Klippenrundweg führt zum Wahrzeichen der Insel, dem roten Kalksteinfelsen Lange Anna, und zum berühmten Lummenfelsen, an dem Trottellummen, verschiedene Möwenarten und – einzigartig in Deutschland – Basstölpel brüten. Das Naturschutzgebiet hat die höchste Brutvogeldichte im ganzen Land!
Wusstest du übrigens, dass die Helgoländer in der Geschichte mehrfach die Nationalität ändern mussten? Die Insel gehörte unter anderem Großbritannien. Wenn du dich für die Historie interessierst, solltest du unbedingt eine Bunkerführung machen – hier lernst du etwa, warum Helgoland für Adolf Hitler ein wichtiger strategischer Ort war.
Zum Blog: Ich bin Miriam und blogge unter Nordkap nach Südkap – wie der Name schon verrät hauptsächlich aus Norwegen und dem hohen Norden sowie aus Kenia und Subsahara-Afrika. Ob Löwen- oder Nordlichter-Safari, ich nehme dich mit zu meinen Lieblingsorten, gebe Reisetipps und Erfahrungen weiter und teile meine Magical Moments mit dir.
https://www.nordkap-nach-suedkap.de/helgoland-tipps-fuer-deinen-perfekten-tag-auf-der-nordsee-insel/
Dagebüll – mehr als ein Hafen
Die nächste Überraschung kam von Nina vom Blog Familienreisefieber.de. Sie hat allen Ernstes Dagebüll als Lieblingsreiseziel benannt und genau wie sie es in ihrem Text schreibt, war auch meine Reaktion einfach nur ein grosses Fragezeichen. Dagebüll??? Wenn man mit dem Zug nach Sylt fährt, kommt ab Hamburg immer wieder die warnende Ansage, dass ein Teil des Zuges in Niebüll abgekoppelt wird und dieser dann nach Dagebüll-Mole weiterfährt. Dort legen die Fähren nach Amrum und Föhr ab und und dementsprechend hatte ich Dagebüll immer als Transitstation abgespeichert und wäre niemals auf die Idee gekommen, dass man da auch Urlaub machen kann. Kann man aber doch sagt Nina:
Wenn ich sage, Dagebüll ist einer meiner Lieblingsorte an der Nordsee, ernte ich meist Fragezeichen. Kein Wunder, wenn es um bekannte Küstenorte an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein geht, denken 99% der Urlauber an Sankt Peter Ording und Büsum. Und ja, diese Orte sind beliebt, aber auch schnell überlaufen.
Mich zieht es zu den unbekannteren Ecken in Nordfriesland und Dithmarschen. Dorthin wo man ewig lange ganz allein auf dem Deich spazieren kann, begleitet von den Möwen und beobachtet von den Schafen. So ein Ort ist Dagebüll. Im Ortskern gibt es ein paar Restaurants, Ferienhäuser und Hotels (ich empfehle das Strandhotel Dagebüll mit Nordseeblick) und am Hafen herrscht Trubel, wenn die Fähren nach Amrum, Föhr oder auf eine der anderen Nordseeinseln und Halligen aufbrechen.
Danach wird es wieder ruhig und man hat den Blick aufs Meer fast für sich alleine. Ein Spaziergang gen Süden führt vorbei am Badestrand und am Leuchtturm von Dagebüll. Wer weiter läuft sieht die Lorenbahn, wenn sie Vorräte und Urlauber nach Oland bringt. Allen anderen bleibt die Wattwanderung hinüber zur kleinen Hallig. Der Weg geht weiter zum Osewoldter Koog, ein tolles Naturschutzgebiet mit vielen Vögeln und Beobachtungsplätzen, und zum Hauke-Haien-Koog und endet schließlich am Fährhafen von Schlüttsiel. Dazwischen ist das, was Nordfriesland ausmacht: Viel Ruhe, viel frische Luft und ganz viel Himmel.
Über die Autorin: Nina ist Schleswig-Holsteinerin und schreibt auf Familienreisefieber spannende
Erlebnisberichte, stellt Urlaubsdestinationen und Ausflugsziele vor und inspiriert mit Ideen für kleine
Ferien vom Familienalltag. Viele weitere Ideen gibt es hier: Familienreisefieber
Die grösste Überraschung: Friedrichskoog in Dithmarschen
Warum ist Friedrichskoog für mich so eine grosse Überraschung? Ganz einfach: von diesem Ort hatte ich überhaupt noch nie was gehört, obwohl ich ja immer behaupte, dass ich mich ein bisschen auskenne.
Daniel von fernwehblog.net hat Friedrichskoog als seinen Lieblingsort deklariert und in sehr schwungvollen und sympathischen Worten beschrieben, warum das so ist:
“Was willst Du denn in Dithmarschen?” fragte mich eine Bekannte aus Hamburg erstaunt.“Da gibt es doch nur Schafe und Kohl!”
Pustekuchen, sag ich da nur! Es gibt viel mehr hier, wie wir bei unserem ersten großen Urlaub als Familie mit Kind vor ein paar Jahren erfahren durften.
Da wären etwa der endlos blaue Himmel überm Deich, die ausgedehnten Wanderungen in herrlicher Landschaft oder der gemütliche Strandkorb mit direktem Zugang zur Nordsee… wenn sie denn mal da sein sollte.
In Friedrichskoog und am Badestrand in Friedrichskoog-Spitze ist man als Urlauber bestens versorgt. Verschiedene Restaurants, Supermärkte, Souvenirshops, Cafés und Bäcker lassen kaum Wünsche offen. Und sollte mal Schietwetter sein – kein Problem: Die Seehundstation Friedrichskoog lockt mit ihren putzigen Bewohnern und Willi der Wal hat sogar einen ganzen Indoorspielplatz verschluckt.
Was sonst noch geht? Hier mal ein paar Ausflugstipps: Wattwanderung in der Nordsee, mit dem Ausflugsboot zur Seehundsbank vor Büsum, Spazieren am Strand von St. Peter Ording, Besuch des Leuchtturm Westerhever, Shopping in der Holländerstadt Friedrichstadt, Störche beobachten in Bergenhusen, Besuch der Stormstadt Husum, Schiffe gucken am der Nord-Ostsee-Kanal oder gleich einen Abstecher nach Hamburg machen.
Für die Unterkunft quasi direkt am schönsten Ende der Welt empfehle ich das (Werbung) Frühstückshotel Möven Kieker.
Hier geht’s zu meinen beiden Beiträgen von der Nordsee:
Zauberhafter Nordsee-Urlaub in Schleswig-Holstein
Urlaub in Schleswig-Holstein – einfach mee(h)r Nordsee
Hier schreibt der Kreuzfahrt- und Reiseblogger Daniel Dorfer, Mitglied in der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten. Früher als Crewmitglied an Bord der AIDA-Flotte auf Kreuzfahrt, inzwischen mit Familie und Hund auf Reisen um anderen Reisenden im eigenen Reiseblog die Welt zu zeigen und Tipps zu geben.
Und nun der glamouröse Schlusspunkt: Sylt!
Wie schon eingangs gesagt – mein Lieblingsort an der Nordsee ist die Insel Sylt. Die Gründe dafür sind zahlreich. Erstmal kommt man sehr bequem auf die Insel und muss dazu noch nicht mal ein Schiff besteigen (aber man kann, wenn man unbedingt will). Anreisemöglichkeiten sind neben der Fähre ab Dänemark und dem Flug ab vielen deutschen Städten in erster Linie der Auto- oder Personenzug. Für mich ist die Fahrt mit dem Zug über den Hindenburgdamm immer schon das erste Highlight meiner Sylt-Reise.
Sylt ist ungeheuer vielfältig und bietet für jeden etwas. Es gibt den äusserst trubeligen Hauptort Westerland und nur ein paar Kilometer weiter völlig ruhige Ecken wie in Rantum, oder Hörnum, oder auch am Lister Ellenbogen.
Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird, ist, ob denn Sylt nicht nur was für reiche Leute ist. Dieses Klischee hält sich wirklich extrem hartnäckig und obwohl sicherlich auch jede Menge reiche und prominente Menschen gerne nach Sylt fahren, bzw. dort Häuser haben, ist Sylt wirklich ein Urlaubsort für alle.
Unterkünfte gibt es in jeder Preisklasse, Restaurants und Geschäfte ebenso. Und wie auf allen Nordseeinseln: es gibt endlose Strände, Wind, Wellen und Watt…..und genau darum geht’s doch eigentlich.
Auf meinem Blog findet ihr viele Artikel über Sylt und Sylter Hotels. Und zugegeben: die Hotels sind eher teuer, aber wenn man sich mal was Besonderes gönnen will, wird man auf Sylt schnell fündig. Ansonsten gibt es natürlich auch jede Menge Ferienwohnungen aller Preisklassen, sowie diverse Campingplätze und eine Jugendherberge.
Mir geht es übrigens auch wie einigen anderen Teilnehmern an diesem Roundup: besonders schön finde ich Sylt im Winter, oder zumindest ausserhalb der Hauptsaison.