Flughafen BER – Tipps zu Ankunft, Abflug, Parken und Orientierung

Der Flughafen Berlin-Brandenburg, kurz BER – lange hat es gedauert, aber am 1.11.2020 ist tatsächlich der erste Flieger von dort gestartet.

Ich persönlich gehöre ja zu den Menschen, die das sehr bedauert haben. Zum einen, weil ich den Flughafen Tegel sehr geliebt habe und viele schöne Erinnerungen damit verbinde, zum anderen, weil der BER von meinem Westberliner Wohnort aus sehr viel weiter weg ist.

Aber nun ist Tegel schon lange zu und irgendwann musste ich ja mal vom BER abfliegen. Und ich gebe zu, es hat mich tatsächlich Überwindung gekostet. Im ersten Jahr des Betriebes ging es im BER streckenweise drunter und drüber. Man musste teilweise 4 Stunden vor Abflug dort sein und hat trotzdem seinen Flug verpasst, bei Ankunft dauerte es manchmal 2 Stunden bis das Gepäck kam, die Leute haben sich wegen schlechter Beschilderung verlaufen usw. usw. – die Horrorstories hörten überhaupt nicht auf.

Ich hatte absolut keine Lust von da abzufliegen, habe das auch wegen Corona fast 3 Jahre lang erfolgreich vor mir hergeschoben und bin jahrelang einfach überhaupt nicht geflogen.

Im Oktober 2022 war dann aber doch soweit – mein erster Abflug vom BER nahte. Ich habe mich im Vorfeld ganz schön in meine Fantasien reingesteigert, und mir in leuchtenden Farben ausgemalt, was garantiert alles schiefgehen wird. Und habe mir vorab geschworen: wenn es wirklich so schlimm kommt, fliege ich in Zukunft eben ab Leipzig.

Die Realität sah dann aber so aus, dass alles sehr reibungslos gelaufen ist, und zwar bei allen drei Abflügen und Ankünften, die es bisher für mich dort gab. Mittlerweile mag ich den Flughafen sogar.

Bei meinem ersten Besuch fand ich allerdings die Orientierung etwas schwierig, deshalb habe ich mal zusammengefasst, was ich wichtig zu wissen finden.

Der Flughafen BER befindet sich in Brandenburg

Erstmal zur Lage: die offizielle Bezeichnung lautet ja Flughafen Berlin – Brandenburg. Der Flughafen befindet sich auch tatsächlich in Brandenburg, ca. 24 km östlich von Berlin.

Vor allem für diejenigen, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln an- oder abreisen ist das wichtig zu wissen, denn für das Berliner Umland braucht man ein Ticket für die Tarifzone C.

Kleiner Exkurs zu den Berliner Tarifen der öffentlichen Verkehrsmittel: es gibt hier die Zonen A, B und C.

Zone A: Berliner Innenstadt innerhalb und inklusive des S-Bahnrings. Es fahren mehrere S-Bahnlinien als geschlossener Ring um die Innenstadt herum, man nennt diese Linien umgangssprachlich auch Ringbahn.

Zone B: alles vom Ring bis zur Statdtgrenze.

Zone C: Berliner Umland inklusive Potsdam und Flughafen BER.

Die meistverkauften Tickets sind für die Zone AB. Wenn man sowas hat, sei es als Tourist oder als Berliner, muss man unbedingt daran denken, ein Anschlussticket für die Zone C zu kaufen. Das wird gerne vergessen, was die Verkehrsbetriebe natürlich wissen und dementsprechend viel wird auf dem Teilstück zwischen Stadtgrenze und Flughafen kontrolliert. Hat man nur ein AB-Ticket, kostet das genauso 60 Euro wie eine Fahrt ganz ohne Fahrschein. Also: Obacht, Obacht, Obacht!

 

Flughafen BER – Anreise und Abreise

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt man eigentlich ganz gut zum BER. Vom Hauptbahnhof aus fährt mehrmals stündlich der Flughafenexpress FEX, sowie mehrere Regionalbahnen. Diese halten noch an diversen Stationen im Berliner Stadtgebiet auf dem Weg zum BER, man muss also nicht extra zum Hauptbahnhof, sondern kann schauen, ob andere Stationen für einen günstiger liegen.

Es fährt auch ein IC, der von Rostock und von Dresden/Chemnitz aus zum BER fährt.

Gut angebunden sind auch die S-Bahnlinien 9 und 45, die fahren alle 20 Minuten zum Flughafen.

Und dann gibt es noch Expressbusse: der EX7/71 fährt vom U-Bahnhof Rudow aus, der Endstation der U-Bahnlinie 7.

Es gibt noch einen weiteren Expressbus, der am Potsdamer Hauptbahnhof startet.

Diese Vielfalt ist natürlich sehr schön, hat aber einen Haken: es gibt immer sehr viele Baustellungen und Störungen auf allen Berliner Linien, und aus diesem Grunde sollte man vor seiner Abfahrt unbedingt checken, ob die gewünschte Verbindung überhaupt fährt.

Hierzu geht man am besten auf die Seite der Berliner Verkehrsbetriebe und gibt dort Start, Ziel und die Abfahrtszeit ein.

Aktuelle Baumassnahmen sind im allgemeinen berücksichtigt und man kann auch gut sehen, welche Alternativen es noch so gibt, die man vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte

Die Webseite lautet:     www.bvg.de

 

Anreise mit dem Taxi

Die Taxipreise vom Berliner Stadtgebiet zum BER sind ziemlich gepfeffert, vor allem aus dem Berliner Westen. Aus Steglitz-Zehlendorf zahlt man beispielsweise derzeit (Februar 2023) ca. 70 Euro, aus den östlichen Bezirken natürlich weniger.

Ganz wichtig wenn ihr bei Ankunft ein Taxi nehmen wollt: die offiziellen Taxen stehen an 2 Taxiständen vor dem Terminal auf der Ebene E0, das ist die Ankunftsebene und die Taxen sind nicht zu übersehen, wenn man das Gebäude verlässt.

Taxi-Betrugsmasche am BER

Es ist IM Terminal aber so, dass sich dort jede Menge unlizensierte Fahrer rumtreiben, die sofort auf die Ankommenden zukommen und fragen, ob sie ein Taxi wollen. AUF GAR KEINEN FALL AUF SO EIN ANGEBOT EINGEHEN. Das sind keine offiziellen Taxifahrer, die die Leute abzocken und ihnen zuerst einen günstigen Preis nennen, bei Ankunft am Ziel aber plötzlich mehr Geld wollen. Das werden immer mehr, bei meiner letzten Ankunft sind gleich zwei auf mich zugestürzt. Fand ich sehr unangenehm und hoffe, der Flughafen unternimmt mal was dagegen, warnende Lautsprecherdurchsagen alleine reichen da nämlich nicht aus.

Parken am BER

Mit  dem Auto kommt man natürlich auch zum BER, und zwar über die A113 und die B96a.

Die Adresse für das Navi lautet:

Flughafen Berlin-Brandenburg

Willy-Brandt-Platz

12529 Schönefeld

Es gibt am Flughafen BER über 10.000 Parkplätze auf Parkflächen und in Parkhäusern.

Man kann seinen Parkplatz vorab online buchen unter folgendem Link:

ber.berlin-airport.de/de/orientierung/parken.html

 

Orientierung am Flughafen BER

Auf den ersten Blick fand ich den Flughafen verwirrend. Derzeit (Februar 2023) sind die Terminals T1 und T2 in Betrieb, die eigentlich gar nicht mal so sonderlich gross aussehen, wenn man im Check-in Bereich steht.

Aber der Flughafen hat verschiedene Ebenen, für die es zwar Lagepläne gibt, wo ich aber trotzdem zuerst nicht durchgefunden habe.

Ebene E1: ankommende Taxen halten vor dem Terminal T1 auf der Ebene E1. Dort befindet sich der Check-in und die verschiedenen Sicherheitskontrollen.

Ebene E0: dort ist die Ankunftsebene, die man betritt, sobald man mit seinem Gepäck die Baggage Claim Area verlassen hat. Vor der Tür des Terminals stehen auf dieser Ebene die lizensierten Taxen.

Ebene U1: wenn man auf dieser Ebene den Flughafen verlässt steht man auf dem Willy- Brandt-Platz Airport City. Rechts von diesem Platz befinden sich die beiden Flughafenhotels Steigenberger und Intercity Hotel.

Ebene U2: dort befinden sich die Bahnsteige für FEX, Regionalzüge und S-Bahnen. Fahrkartenautomaten sind allerdings eine Etage höher auf U1, dort habe ich auch jedes Mal Mitarbeiter gesehen, die helfend zur Seite stehen, wenn man da alleine nicht klarkommt.

Auf allen Ebenen gibt es Gastronomie und Sachen wie Geldwechsel, Apotheke etc. Die meisten gastronomischen Einrichtungen und Läden befinden sich allerdings in dem Bereich hinter der Sicherheitskontrolle.

 

Check-in und Security am Flughafen BER

Check-in und Security befinden sich auf der Ebene E1. Es gibt in der ganzen Halle verteilt jede Menge Check-in Automaten wo man sich seinen Gepäckstreifen selber ausdruckt und dann den Koffer nur noch zu einem Drop-Off-Schalter bringt.

Die meisten Airlines wie z.B. Lufthansa bestehen drauf, dass man das selber macht, bei Eurowings gibt es aber zur Zeit (Januar 2023) noch Personal, die das so wie früher erledigen.

Beim Selfcheck-in bin ich nicht klargekommen, es kam aber sofort ein Mitarbeiter herbeigeeilt, der mir das alles nochmal gezeigt hat, speziell die Sache mit dem Gepäckstreifen, der in Berlin der Länge nach zusammengeklebt werden muss und unbedingt an der Seite des Koffers anzubringen ist. An anderen Flughäfen wird das Ding ringförmig zusammengeklebt und egal wo angebracht….aber nun gut, ich werde das schon noch lernen.

Es gibt überall Monitore auf denen angezeigt wird, an welchem Schalter der jeweilige Drop Off bzw. Check-in stattfindet.

Sicherheitskontrollen im BER

Es gibt 5 Sicherheitskontrollbereiche im BER und es wird auf Monitoren im Check-in-Bereich angezeigt welche davon geöffnet sind, und wie lange die Wartezeiten jeweils sind. Das fand ich sehr hilfreich.

Noch besser ist aber der BER RUNWAY. Das ist die Sicherheitskontrolle 4 und dort kann man sich online einen Termin reservieren und kommt dann ruckzuck dran. Das kostet erstaunlicherweise nichts.

Der Reservierungslink:     ber.whyline.com

Habe ich jedes Mal reserviert, aber den Termin dann doch nie genutzt, da ich immer sehr zeitig da war und durch die normale Kontrolle gegangen bin. Maximal habe ich da bisher 20 Minuten gewartet, meistens aber weniger.

Offiziell gilt aber: man sollte 2,5 Stunden vor Abflug am BER sein, um auf Nummer Sicher zu gehen.

 

Übernachten am BER

Es gibt direkt am BER zwei Flughafenhotels: das Steigenberger und seit Januar 2023 auch das etwas günstigere Intercity Hotel.

Auch hier ist wieder wichtig zu wissen: man fährt im Terminal 1 mit Fahrstuhl oder Rolltreppe auf die Ebene U1, geht raus aus dem Gebäude und sieht dann rechts schon die beiden Flughafenhotels und deren Eingänge – es sind nur wenige Schritte bis dahin.

Wenn man das nicht weiss, findet man das nicht, es gibt keine Beschilderung und ich musste mich durchfragen. Selbst mein Taxifahrer hatte keine Ahnung, wo sich diese Hotels befinden.

Ich habe mittlerweile dreimal im Steigenberger übernachtet, da meine Flüge so früh gingen und fand es sehr angenehm, so früh am Morgen nicht erst noch quer durch die Stadt fahren zu müssen, sondern nur ein paar Meter raus aus dem Hotel und rein ins Terminal zu gehen.

Das Steigenberger Airport ist ein Business Hotel, die Zimmer sind aber selbst für ein Business Hotel ausgesprochen schlicht eingerichtet.

Trotzdem fand ich es sehr komfortabel, mit grossen Bädern und sehr bequemen Betten.

Bei meiner ersten Übernachtung habe ich ziemlich viele Flughafengeräusche gehört, die allerdings gegen 23 Uhr enden, wenn der letzte Flieger abgeflogen bzw. gelandet ist.

Bei den anderen Übernachtungen ging mein Zimmer jeweils zum Parkhaus raus und dort fand ich es geradezu erstaunlich ruhig.

Das Steigenberger bietet ab 5 Uhr 30 ein richtig tolles Frühstücksbuffet an. Abends sind Bar und Restaurant natürlich auch geöffnet, aber die Restaurantpreise fand ich derart überzogen, dass ich verzichtet habe. Das Frühstücksbuffet kostet bei Vorabbuchung 21 Euro, was sehr angemessen ist.

Neuerdings gibt es nebenan auch noch das Intercity Hotel, wo die Übernachtung im Schnitt ca. 30 Euro günstiger ist. Ich muss mir noch überlegen, ob ich das mal testen will, ich fühle mich im Steigenberger derart wohl, dass ich dafür gerne 30 Euro mehr bezahle.

Aber gegen ein Intercity Hotel ist grundsätzlich absolut nichts zu sagen, ich hatte im letzten Herbst eins in Budapest, was wirklich gut war – da werde ich noch drüber berichten.

 

Verpflegung am BER

Gastronomie gibt es jede Menge am BER, aber natürlich alles zu den Airport-üblichen Preisen.

Für die Sparfüchse: auf der Ebene U1 gibt es neben einer Bäckerei mit etwas normaleren Preisen noch einen REWE, der sein Angebot genau auf die Bedürfnisse der Reisenden abgestimmt hat. Neben den üblichen Sachen und vielen frischen Backwaren gibt es eine ausgesprochen gut sortierte und stark frequentierte Salatbar. Der REWE hat von 5 Uhr morgens bis Mitternacht geöffnet und man kann die ganzen teureren Angebote somit bequem umlaufen, von den Getränken mal abgesehen, die man ja erst nach der Security kaufen darf.

Trinkwasser am BER

Viele Menschen füllen sich ihr Trinkwasser nach der Security ja selbst in mitgebrachte Flaschen ab um Kosten zu sparen.

Der BER hatte im Jahr 2021 mal Probleme mit verunreinigtem Trinkwasser, die scheinen aber dauerhaft gelöst worden zu sein.

Es gibt sogar eigens vier Trinkwasserspender im Flughafen und zwar auf der Ebene E2, bei den folgenden Abfluggates:

gegenüber zwischen D03 und 06

gegenüber D08/09

gegenüber zwischen C03 und 06

gegenüber c08/09

 

Flughafen BER – mein Fazit

Mein Fazit ist: ich mag den Flughafen immer mehr und das wundert mich nach wie vor, da ich das absolut nicht erwartet hatte.

Es hat bisher alles reibungslos geklappt und ich habe auch den Eindruck, dass nach dem chaotischen Start wirklich an Verbesserungen gearbeitet wurde, die auch gelungen sind.

Am Anfang fand ich die verschiedenen Ebenen verwirrend, aber mittlerweile kenne ich mich immer besser dort aus. Und last but not least: mir gefällt das Design, es gibt auf der Check-in-Ebene viel Holz und das unterscheidet sich wohltuend von vielen anderen Flughäfen.

Ich habe meine Tipps für den Flughafen BER nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt und hoffe sehr, dass ich dir damit weiterhelfen konnte, vor allem, wenn du zum erstem Mal dort startest oder landest.

Aber natürlich gilt: alle Angaben ohne Gewähr. Falls du irgendwelche Fehler findest schick mir gerne eine Mail an     info@annalisas-hotelworld.de   damit ich die Sache verbessern kann.

Und Werbung gibt es natürlich auch noch: die erwähnten Flughafenhotels kannst du über Booking.com buchen, genauso wie natürlich unzählige andere Hotels in Berlin und anderswo. Wenn du deine Buchung über das nachfolgende Eingabefeld vornimmst bekomme ich eine kleine Provision, durch die dir aber keine Nachteile oder Mehrkosten entstehen. Du hilfst mir damit, diese Seite weiter unabhängig zu betreiben und ich danke dir von Herzen, wenn du dich dafür entscheidest.

 

 

 



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