Stilvolle Puristen: Hotel Almodovar, Berlin

Es heisst ja oft, Berlin sei die Welthauptstadt der Veganer. Das mag durchaus sein, ist aber in grossen Teilen des Stadtgebietes nicht wirklich erkennbar. In einigen wenigen Bezirken dafür aber um so mehr. Absolute Veganer-Hochburg ist der Bezirk Friedrichshain. Wenn man dort herumspaziert, sieht man eigentlich kein einziges Restaurant, das nicht mit mindestens einem veganen Gericht auf der Karte wirbt – man hat fast das Gefühl, so ein Angebot nicht im Programm zu haben, würde sich dort gar keiner mehr trauen.

Mittendrin, in diesem von Alternativ-Kultur geprägten Stadtteil, befindet sich das Hotel Almodovar. Und passt dort mit seinem Konzept hervorragend hin, denn es handelt sich um ein vegan-vegetarisches Bio-Hotel.

Bist du eingeschworener Fleischesser, und hälst auch ansonsten von dem ganzen Öko-Kram nix, lohnt sich das Weiterlesen nicht….es gibt in Berlin genug andere Hotels, wo du dich wahrscheinlich wohler fühlen wirst.

Allen anderen sei dieses Hotel wirklich ans Herz gelegt. Hier wird die Idee verfolgt, Nachhaltigkeit mit Stil und sinnlichen Genüssen zu verbinden. Das ist etwas, was sehr typisch für das hippe Berlin ist, und ich muss sagen, hier ist das auch recht gut gelungen.

In diesem Hotel ist von den Möbeln, über die verwendeten Reinigungsmittel, Wandfarben, Textilien bis hin zum Essen alles bio, nachhaltig, möglichst regional, Fair Trade und was es sonst noch alles gibt. Das Ganze sieht aber nicht aus wie eine verkniffene Öko-Bude, sondern wirkt speziell im Restaurant und in der Lobby ausgesprochen stilvoll und hip.

Die Zimmer selber sind mit äussserst formschönen Möbeln ausgestattet, aber insgesamt war die Einrichtung für meinen Geschmack dann doch ein bisschen zu spartanisch. Das lag hauptsächlich daran, dass eine wirklich bequeme Sitzgelegenheit fehlte- ein Holzstuhl ohne Kissen und ein sehr merkwürdiger Sitzsack haben da irgendwie nicht ausgereicht. Ausserdem gibt es nur einen relativ kleinen Fernseher, der auch noch so angebracht war, dass man nicht wirklich bequem gucken konnte…aber wer weiss, vielleicht steckte da ja eine erzieherische Absicht dahinter, genau wie bei der Yoga-Matte im Regal. Aber trotzdem ist im ganzen Haus absolut kein erhobener Zeigefinger spürbar, sondern die Betreiber zeigen einfach auf eine sehr entspannte Art und Weise, wie es gehen kann.

Ein absolutes Highlight ist das Restaurant. Es ist nicht nur sehr schön gestaltet, sondern es gibt dort ein sehr ansprechendes veganes Frühstückbuffet, welches mit sehr vielen, oft hausgemachten leckeren Sachen aufwartet. Besonders klasse fand ich die vegane Currywurst und das vegane Tofu-Rührei. Es gibt zusätzlich noch eine kleine vegetarische Ecke, aber das Ganze ist schon sehr auf Veganer ausgerichtet, und Fleischliebhaber gucken komplett in die Röhre. Letztere finden im Umkreis aber auch jede Menge Alternativen – man muss ja nicht unbedingt im Hotel frühstücken. Und wer das Angebot ausführlicher testen will: sonnatgs gibt es dort Brunch, und auch die Abendkarte sah ziemlich ansprechend aus.

Was noch? Im obersten Stock gibt es eine Wellness-Abteilung mit Dachterrasse. Im Angebot sind diverse Behandlungsformen von Ayurveda, über Aromatherapie bis hin zu Shiatsu. Man kann dort auch mehrtägige Programme buchen, also quasi eine kleine Kur in Berlin machen…oder schlicht und einfach einen Ausgleich zum strapaziösen Berliner Nachtleben schaffen.

Und sollte man sich ins Almodovar-Design verliebt haben: das Hotel betreibt einen Shop, wo man die meisten Möbel und Wohnaccessoires, mit denen das Hotel ausgestattet ist, kaufen bzw. bestellen kann.

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