‚Partyinsel Ibiza‘ (Buchtipp)

Jetzt ist Mitte Mai und Ibiza steht wieder in den Startlöchern, denn Ende des Monats startet dort die Clubsaison. Vorher ist noch alles im Winterschlaf, aber wenn so um den 25. Mai herum der erste Club eröffnet, ändert sich quasi über Nacht das Publikum und auch die Stimmung auf der Insel.

Nach und nach gibt es ab da immer mehr Opening Parties, Höhepunkt der Saison sind die Monate Juli und vor allem August. Und schon ab Anfang September beginnt die Clubsaison langsam wieder auszurollen, um dann Mitte Oktober komplett zum Ende zu kommen.

Sollte Dich die Clubszene Ibizas, oder auch elektronische Musik im allgemeinen interessieren, habe ich hier einen höchst spannenden Buchtipp für Dich: ‚Partyinsel Ibiza‘ von Helen Donlon, erschienen im Hannibal-Verlag.

Helen Donlon hat viele Saisons von Anfang bis Ende miterlebt und 10 Jahre lang als Clubland-Korrespondentin für verschiedene Magazine und als Party-Promoterin gearbeitet. Und das merkt man dem Buch an. Es ist mit unglaublichem Sachverstand und jeder Menge Hintergrundwissen geschrieben, die Autorin scheint wirklich jeden und alles zu kennen, und setzt einem bis in Detail auseinander, wer wann welche Party mit wem geplant und durchgeführt hat, und warum.

Irgendwie ist das schon ein Buch für Spezialisten, aber es ist andererseits so spannend und faszinierend geschrieben, dass es einen so richtig in das Paralleluniversum der ibizenkischen Clublandschaft einsaugt und spürbar werden lässt, worin die Faszination liegt.

Das Buch ist zwar einerseits prall gefüllt mit handfesten Fakten, aber es gibt auch immer wieder Einblicke ins Denken und Fühlen der DJ’s, wie z.B. in dieser Aussage des Musikers und Produzenten Marko Bussian  auf S.261:

„Ich habe mich sofort in die unterschiedlichen Landschaftsformen hier verliebt“, sagt Bussian. „Also dachte ich darüber nach, wie ich das Meer, die Berge und die Bäume wahrnahm und wie ich diese Empfindungen in elektronische Musik umsetzen konnte. Wenn Musik mich berührt, dann deswegen, weil ich von bestimmten Vibes, Wellen, Stimmungen erfasst werde, die ich alle in der Landschaft der Insel wahrnehmen konnte‘.

Von mir eine absolute Empfehlung. Besonders Leute, für die elektronische Musik nur sinnloses, unkreatives, monotones Gewummer ist, werden hier definitiv eines Besseren belehrt. Am besten liest man das Buch auf Ibiza, bei 38 Grad, am Strand oder Pool liegend. Ich selber habe es im Winter in Berlin gelesen, fand es aber so intensiv, dass ich mich streckenweise wirklich gefühlt habe, als wäre ich vor Ort, bei 38 Grad, am Strand, mit dem entsprechenden Soundtrack im Hintergrund.

 

*Das Beitragsbild zeigt übrigens den Eingang zum Nassau Tanit Beach Club auf der Playa d’en Bossa.