Hotel Torre del Mar, Ibiza

Ibiza gehört definitiv zu meinen Lieblingsorten auf der Welt. Hoteltechnisch betrachtet ist die Insel allerdings eine ziemliche Herausforderung. Eine Reiseleiterin, die schon sehr lange dort arbeitet, hat es vor einigen Jahren mal sehr treffend ausgedrückt: ‚Das Nonplusultra gibt es hier nicht.‘

Nach einem knapppen Dutzend verschiedener von mir besuchter Hotels in allen Teilen Ibizas war ich eigentlich drauf und dran, ihr uneingeschränkt zuzustimmen. Alle Hotels, egal welcher Kategorie, hatten so ihre sehr unterschiedlichen Vor- und Nachteile, waren alle irgendwie ok, aber in keinem davon hätte ich ein zweites Mal übernachten wollen. In Schulnoten ausgedrückt hätte ich die alle mit ‚Drei Plus‘ bewertet.

Und das reicht mir einfach nicht, zumal auf Ibiza für die allermeisten Hotelzimmer exorbitante Preise verlangt werden. Das gilt natürlich speziell für die Hauptsaison, aber auch die Nebensaison ist nicht wirklich billig. Und ganz ehrlich: die Preise werden dort zwar auch tatsächlich gezahlt, aber wert ist es die Sache im allgemeinen nicht.

Dann habe ich aber doch noch ein Hotel gefunden, was weit vor den anderen liegt: das ‚Torre del Mar‘ in Playa d’en Bossa.

 

 

Erstmal zur Lage: die Playa d’en Bossa ist ein langer Sandstrand, der südlich von Ibiza-Stadt liegt.

 

 

Hier ist definitiv die Party-Zone von Ibiza und das Publikum in diesem Teil der Insel ist äusserst erlebnisorientiert und eher jung. Das muss man wissen und das muss man auch mögen. Über dem ganzen Strand liegt eine Wolke aus elektronischer Musik und obendrein befindet sich in der Nähe des unteren Endes der Flughafen, was bedeutet, dass einem teilweise im Zwei-Minuten-Takt die Urlauber-Jets im Tiefflug über den Kopf donnern.

Am oberen Ende, wo das ‚Torre‘ liegt, ist es etwas ruhiger, sowohl was die Party betrifft, als auch in Sachen Fluglärm, weil die Flugzeuge dort schon etwas höher fliegen.

Strategisch gesehen ist die Lage dieses Hotels aber kaum zu schlagen- es ist einerseits etwas abseits vom Dauer-Trubel, aber wenn man will, kann man zu Fuss in wenigen Minuten mitten im Geschehen sein.

Auch Ibiza-Stadt ist problemlos zu erreichen – zu Fuss in ca. 30 Minuten, oder aber per Bus, per Taxi oder per Boot. Der Bootsanleger befindet sich direkt vorm Hotel, die Boote fahren mindestens einmal pro Stunde.

Das Publikum im Hotel ist ausgesprochen gemischt. Vor allem beim Frühstück hat das zu sehr sehenswerten Anblicken geführt: spanische Mitarbeiter einer Firma, die dort eine Konferenz abgehalten hat, eine Busladung deutsche Rentner und dazwischen jede Menge Partygänger in bemerkenswerten Outfits, die nach durchfeierter Nacht völlig übermüdet schnell noch gefrühstückt haben, bevor sie ins Bett gegangen sind. Leider gibt’s davon kein Foto.

Das ‚Torre del Mar‘ ist eigentlich ein älteres Hotel aus den 60er Jahren, was aber 2013/14 komplett renoviert wurde. Auf Ibiza gibt es sehr viele Hotels aus dieser Zeit, die alle gerade generalüberholt werden, leider nicht immer mit zufriedenstellendem Ergebnis.

Hier ist die Sache aber durchaus gelungen, sowohl in den öffentlichen Bereichen, als auch in den Zimmern.

 

 

Der Pool-Bereich ist eher klein und in der Mitte des Pools befindet sich der ‚Torre‘ (auf deutsch: Turm), der Namensgeber des Hotels ist. Diese Art Türme sind typisch für Ibiza und wurden früher dazu benutzt, um nach Piraten Ausschau zu halten, da die Insel permanent angegriffen wurde.

Neben den normalen Liegen am Pool gibt es noch eine erhöht liegende Terrasse mit etwas breiteren, komfortableren Liegemöglichkeiten.

 

 

Die Standard-Zimmer gibt es mit und ohne Meerblick – ich empfehle natürlich mit Meerblick, da die andere Seite des Hotels keinen wirklich schönen Ausblick bietet. Es gibt Balkone, die Betten sind bequem und vor allem die Bäder sind sehr schön gemacht.

 

 

Highlight in diesem Hotel: es gibt in der oberen Etage einige Suiten mit privaten Dachterrassen. Die Fotos aus dem Zimmer sind in der ‚Grand Panoramic Suite‘ entstanden. Betten und Bäder sehen in den normalen Zimmern auch so aus, allerdings sind die Räume kleiner. Die Suite ist für bis zu drei Personen, hat einen abgetrennten Wohnbereich, Sofa, Kapselkaffeemaschine und eben die Dachterrasse, die mit Himmelbett, Whirlpool, Sesseln, Liegen und Outdoor-Dusche ausgestattet ist. Das ‚Torre‘ ist ein Vier-Sterne-Hotel und liegt preislich im mittleren Bereich. Diese Spezial-Zimmer sind natürlich erheblich teurer ( je nach Saison ab ca. 300 Euro aufwärts), aber lohnen sich wirklich.

 

 

Minuspunkte: gibt es nicht wirklich. Ich fand den Speisesaal etwas ungemütlich und von der Gestaltung her nicht ganz so geglückt. Schade ist auch, dass man nicht draussen essen kann. Allerdings gibt es im Restaurant eine riesige Fensterfront mit Blick aufs Meer und Ibiza-Stadt, was sehr schön ist. Bei richtigem Timing kann man beim Frühstück den Sonnenaufgang über dem Meer geniessen.

Die Buffetts sind eher klein, das Frühstück ist sehr gut, das Abendessen ok. Halbpension muss man aber nicht unbedingt machen, da es in der ganzen Gegend jede Menge Restaurants gibt.

Mein Aufenthalt war im Oktober 2016 in der ‚Grand Suite panoramic Sea View‘.

 

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